Poller behindert die Feuerwehr
Durchfahrtssperren werden nach Vorfall am Maybachufer jetzt öfter überprüft

Über die Poller in verkehrsberuhigten Zonen gehen die Meinungen weit auseinander. Die Autofahrer ärgern sich über die erzwungenen Umwege, viele Anwohner freuen sich über weniger Durchgangsverkehr. Doch wenn die rotweißen Pfähle die Feuerwehr behindern, hört für alle der Spaß auf.

So geschehen im Dezember am Maybachufer im Reuterkiez, wo der erste verkehrsberuhigte „Kiezblock“ in Neukölln eingerichtet worden ist. Die Feuerwehr eilte zu einem Wohnungsbrand und verlor rund zwei kostbare Minuten, weil sie einen Poller nicht wie vorgesehen umlegen konnte. Deshalb konnten die Retter nicht den direkten Weg nehmen, sondern mussten Fahrräder beiseite räumen und den Gehweg nutzen.

Die CDU-Bezirksverordneten zeigen sich „entsetzt“ und fordern den sofortigen Abbau der Poller am Maybachufer und die Überprüfung aller anderen Standorte. Einsatzkräfte hätten berichtet, dass es immer wieder zu Schwierigkeiten mit den Pollern komme – sei es wegen widriger Witterungsbedingungen oder mangelnder Wartung, beklagt der der Neuköllner CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Oegel.

Bezirksamtssprecher Christian Berg bestätigt, dass der betreffende Poller an der Ecke Bürknerstraße tatsächlich beschädigt war. Der Grund: Er sei von einem Auto angefahren worden. Deshalb habe er sich nicht vorschriftsmäßig öffnen lassen. Unmittelbar nach dem Vorfall mit der Feuerwehr seien alle Poller im Norden Neuköllns überprüft worden.

Auch dauerhaft hat sich etwas geändert. „Alle herausnehmbaren Poller werden jetzt alle zwei Wochen überprüft“, so Christian Berg. Bisher war das nur auf Hauptstraßen der Fall, auf Nebenstrecken fanden die Kontrollen hingegen nur in einem Turnus von zwei Monaten statt. Wie schon zuvor, gehe das Bezirksamt darüber hinaus immer den Hinweisen von Anwohnern, Polizei und Feuerwehr nach und sorge unverzüglich für Reparaturen beziehungsweise für Ersatz.

Grundsätzlich seien sämtliche bezirklichen Konzepte zur Verkehrsberuhigung mit der Polizei und der Feuerwehr abgestimmt, es gebe auch gemeinsame Vor-Ort-Termine. „Wo es zu Problemen kommen könnte, passen wir die Maßnahmen an. Zum Beispiel installieren wir zusätzliche herausnehmbare Poller und erhöhen so den Wendekreis für Löschfahrzeuge oder Drehleitern“, betont Berg.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

30 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 673× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.425× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.473× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.