100 Jahre Groß-Berlin
Ein Haltepunkt für die Köllnische Heide
Bereits 1877 konnten die Rixdorfer mit Dampflokzügen nach Charlottenburg oder Weißensee rattern – damals wurde der Ring geschlossen, auf dem heute die S-Bahn unterwegs ist. Kurz vor der Gründung Groß-Berlins war es dann auch möglich, an der Strecke Neukölln-Baumschulenweg ein- und auszusteigen.
Am 16. August 1920 eröffnete der Bahnhof Köllnische Heide. Die kleine Strecke, die Rixdorf auf dem kürzesten Weg mit Treptow verband, gab es seit 1896. Anderthalb Jahrzehnte später begann die Besiedlung der Köllnischen Wiesen, deshalb sollte ein neuer Haltepunkt geschaffen werden.
Die Arbeiten dafür begannen 1913, doch der Erste Weltkrieg machte einen Strich durch die Rechnung. So sollte es noch sieben Jahre dauern, bis die Bahnsteige und das große, gelb verputzte Empfangsgebäude funktionsfähig waren.
Von hier aus konnten die Fahrgäste sowohl den Ring als auch die Station Baumschulenweg erreichen, die an der Görlitzer Bahn lag. Damit gab es in Neukölln vier Stationen. Neben der Köllnischen Heide waren das die drei Ringbahnhöfe Neukölln, Hermannstraße und Kaiser-Friedrich-Straße, heute Sonnenallee. Letztgenannte Station wurde 1912 eröffnet und sollte ebenfalls der Erschließung der Köllnischen Wiesen dienen.
Warten auf den Strom
Bis zur „großen Elektrifizierung“ der Ringbahn sollte es noch bis Mitte der 1920er-Jahre dauern. Das war bei der U-Bahn anders, sie speiste sich von Anfang an aus dem Stromnetz. Die erste überirdisch verlaufende Strecke zwischen Stralauer Thor und dem Potsdamer Platz wurde 1902 eröffnet.
Doch auch bei dem U-Bahn-Großprojekt führte der Erste Weltkrieg zu erheblichen Verzögerungen. Erst am 11. April 1926 konnten die Stationen Hermannplatz, Rathaus Neukölln und Bergstraße (heute: Karl-Marx-Straße) an der jetzigen U 7 eröffnet werden. Ein gutes Jahr später folgten die Bahnhöfe Boddinstraße und Schönleinstraße.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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