Ärger mit Querparkern im Truseweg
Grüne fordern Maßnahmen gegen das unerlaubte Abstellen von Fahrzeugen auf dem Grünstreifen
Ein Spielplatz, eine Sportfläche, Rasen, Sträucher und Blumen: Eine kleine Grünanlage an der Ecke Weigandufer und Truseweg bietet den Erwachsenen Erholung, den Kindern Platz zum Toben. Aber das Idyll ist gestört. Denn seit einigen Monaten hat sich im Truseweg das Querparken eingebürgert.
Im Gegensatz zum Längsparken ist dies aber verboten. Die Bündnisgrünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wollen auf die Situation aufmerksam machen und haben einen Antrag gestellt. Gefordert werden geeignete Maßnahmen, um das unerlaubte Parken zu unterbinden.
Eingebürgert hat es sich nach Abschluss einer Baumaßnahme Ende 2020, wie Anwohner berichten, die mehrfach die Polizei und das Ordnungsamt gerufen haben. Darunter waren auch zwei Aktivisten der Abschleppgruppe – eine Initiative, die dazu auffordert, Verkehrsbehinderungen unter der Notrufnummer ¿110 zu melden. Genützt hat es bisher nichts. Nicht nur Pkw, auch Kleinbusse und Wohnmobile stehen schräg bis in den Grünstreifen des Parks hinein – zum Teil auf Baumwurzeln, die dadurch beschädigt werden. Die Folgen: eine Verdichtung des Bodens rund um Büsche und Bäume. Eine ausreichende Bewässerung ist so nicht mehr gewährleistet. „Auch Benzin- und Ölreste können in den Boden gelangen, die Bepflanzungen schädigen und sogar weiter ins Grundwasser sickern“, sagt André Schulze, Verfasser des Antrags.
Nur noch blanke Erde
War der an den Park grenzende Wiesenstreifen im vorigen Sommer und Herbst noch grün, ist dort aktuell zum Großteil nur noch blanke Erde zu sehen. Ein weiterer Aspekt seien Behinderungen, so Schulze. „Die Kraftfahrzeuge blockieren häufig einen Zugang für Fußgänger in die Grünanlage, ebenso parken sie in der Zufahrt an der Ecke Weigandufer, die für Rettungsfahrzeuge selbstverständlich freigehalten werden muss.“
Im Antrag schlägt die Fraktion der Grünen vor, mit Pollern oder auch einer geeigneten Umgestaltung der Grünbepflanzung das Querparken künftig zu verhindern. „Das Bezirksamt beschäftigt sich intensiv mit dem Thema“, berichtet Fraktionsvorsitzender Bernd Szczepanksi. Voraussichtlich werde im nächsten Ausschuss für Verkehr, Tiefbau und Ordnung am 12. Mai über Maßnahmen diskutiert.
Wie wichtig Grünanlagen in dichtbevölkerten Kiezen sind, zeigt die Initiative der gemeinnützigen Stiftung „Kleine Plätze“. Im Frühjahr 2019 wurde in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Grün des Bezirksamtes ein rund 200 Quadratmeter großes Rasenrechteck mit kreisförmigen Pflanzenbeeten versehen. Darauf wachsen unter anderem Wildtulpen, Narzissen, Astern, Schafgarbe und Sonnenhut.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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