Erste Fahrradstraße für den Körnerkiez
Ilsestraße wird fahrrad- und fußgängerfreundlich umgestaltet
In diesen Tagen beginnen die Markierungsarbeiten: Die 400 Meter lange Ilsestraße wird bis Ende September zur Fahrradstraße umgestaltet. Die Maßnahme ist Teil des Verkehrskonzepts Körnerkiez.
Auf einer Fahrradstraße haben die Radler grundsätzlich Vorrang. Sie dürfen auch nebeneinander fahren, und die Autolenker müssen sich ihnen anpassen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 30 Stundenkilometern.
Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf die Ilsestraße, die zwischen Siegfriedstraße (Hertabrücke) und Thomasstraße verläuft? „Sie gehört zum Berliner Radvorrangnetz und wird bereits heute viel genutzt als Verbindung zwischen Nord-Neukölln und Britz. Gleichzeitig ist sie von viel Pkw-Verkehr belastet“, erklärt Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen).
Einbahnstraßenregelung für Autos
Die Radler dürfen auch künftig auf der Ilsestraße in beide Richtungen rollen. Anders ist es für den motorisierten Verkehr geregelt, nämlich mit gegenläufigen Einbahnstraßen. Das bedeutet konkret: An der Schierker Straße können die Autos entweder nach links oder rechts in die Ilsestraße biegen. Mit Gegenverkehr auf vier Rädern haben sie nicht zu rechnen, denn von der Thomas- und der Siegfriedstraße aus ist eine Einfahrt in die Ilsestraße verboten. Poller an der Kreuzung Schierker Straße sollen für Übersichtlichkeit sorgen. Ziel der Einbahnstraßenausweisung ist es zu verhindern, dass die Strecke von Autofahrern als Schleichweg genutzt wird, um die stauanfällige Karl-Marx- beziehungsweise Hermannstraße zu meiden.
Nicht nur für die Radler, auch für die Fußgänger soll es komfortabler und sicherer werden. An allen Kreuzungen sind Querungsmöglichkeiten vorgesehen. Ladezonen für den Lieferverkehr werden dort ebenfalls eingerichtet. Sie gelten von 8 bis 18 Uhr, außerhalb dieser Zeiten können Anwohner dort parken. Etliche Stellplätze fallen aber auch weg, denn zwischen Schierker Straße und Thomasstraße darf künftig nur noch auf einer Seite geparkt werden. Ansonsten wäre es nicht möglich, die erforderliche Breite von vier Metern zu erreichen, die für eine Fahrradstraße vorgeschrieben sind. Für Fahrräder wird es hingegen mehr Abstellmöglichkeiten geben. Rund 160 neue Bügel sind entlang der Ilsestraße vorgesehen. Weitere Informationen zur neuen Fahrradstraße sind zu finden unter https://bwurl.de/1aaf. Das gesamte Verkehrskonzept Körnerkiez, das die Bezirksverordneten aufgrund eines Einwohnerantrags beschlossen haben, steht online unter https://bwurl.de/1aag.
Eine fertige Fahrradstraße gibt es im Bezirk bereits, nämlich am Weigandufer zwischen Pannierstraße und Treptower Straße. Weiterhin in Arbeit ist die längste Fahrradstraße Berlins auf der Weserstraße, die am Kottbusser Damm beginnt. Voraussichtlich Ende September soll die Strecke zwischen Fulda- und Innstraße freigegeben werden. Ein großer Teil ist schon jetzt befahrbar, gebaut wird derzeit noch auf einem Zwischenstück. Die gesamte Fahrradstraße bis zum S-Bahnhof Sonnenallee soll im Jahr 2027 fertig sein.
Schließlich läuft auch der Umbau der Oderstraße am Tempelhofer Feld. Abgeschlossen werden kann das Projekt aber wahrscheinlich erst in drei bis vier Jahren, denn dort müssen die Wasserbetriebe noch Leitungen austauschen.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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