Umweltfreundliche Alternative zum Auto
Im Reuterkiez startet jetzt Testphase mit zehn Lastenfahrrädern zum Ausleihen

Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Mitte) mit Julia Hafner, die sich bei der Firma Cargoroo um Veranstaltungen kümmert, und Tom Ludwig, der für die Wartung der Fahrzeuge zuständig ist. | Foto:  Schilp
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  • Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Mitte) mit Julia Hafner, die sich bei der Firma Cargoroo um Veranstaltungen kümmert, und Tom Ludwig, der für die Wartung der Fahrzeuge zuständig ist.
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Im Reuterkiez startet ein Modellprojekt. Zehn Elektrolastenfahrräder stehen an festen Stellen zum Ausleihen bereit. Mit der entsprechenden App kann eines der Gefährte für 4,80 Euro pro Stunde genutzt werden.

Cargo-Bikes würden gerne genommen, um die Kinder zur Kita bringen, den Wocheneinkauf im Supermarkt oder Kleintransporte zu erledigen oder auch um – ausgestattet mit Proviant, Decke und Luftmatratze – zu einem See im Umland zu radeln, sagt Julia Hafner. Sie arbeitet bei der Firma Cargoroo, mit der das Bezirksamt das Ganze auf die Beine gestellt hat.

Die gelbe „Wanne" ist für ein Maximalgewicht von 125 Kilo ausgelegt. Geht es um menschliche Fracht, können bis zu drei kleinere Kinder angegurtet und mitgenommen werden. Dass auch ein Erwachsener darin Platz findet, machte Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen) vor, der in die Box kletterte und sich eine Runde von Tom Ludwig kutschieren ließ. Der ist bei Cargoroo für die Wartungen der Räder verantwortlich.

Der Kunde könne gut 100 Kilometer weit fahren, bis das E-Bike wieder aufgeladen werden müsse, erklärt Ludwig. Die genaue Reichweite ist davon abhängig, ob und wie stark der Elektromotor zugeschaltet ist. Der Nutzer kann zwischen den vier Stufen Turbo, Sport, Tour und Eco wählen. Beim Turbo schafft er knapp 100 Kilometer, beim Eco-Gang etwa das Doppelte. An der Höchstgeschwindigkeit ändert das aber nichts. „Mehr als Tempo 25 ist in keinem Fall möglich“, so Ludwig.

Auch kurze Fahrten sind möglich. Abgerechnet wird nämlich nicht pro Stunde, sondern pro Minute, die acht Cent kostet. Der Starttarif beträgt einen Euro. „Damit sind wir deutlich günstiger als die meisten E-Scooter, die zwischen 15 und 20 Cent pro Minute kosten“, so Hafner.

Zu erkennen sind die Parkplätze an einem gelben Piktogramm. „Wir haben natürlich darauf geachtet, dass sie sich dort befinden, wo die Räder nicht im Weg sind und Fußgänger behindern“, so Biedermann. Jedem Fahrzeug ist ein fester Ort zugeordnet. Das heißt, es ist genau dorthin zurückzubringen, wo es auch abgeholt worden ist. Dabei wird sich nicht auf die Disziplin der Nutzer verlassen. Ein „digitaler Zaun“ sorgt dafür, dass es nach Ende der Ausleihzeit nicht woanders abgestellt werden kann. „Klappt alles während der Testphase gut, wollen wir das Angebot beziehungsweise ähnliche Angebote ausweiten, gerade auch außerhalb des S-Bahnrings“, kündigt Verkehrsstadtrat Biedermann an.

Die Standorte sind Ecke Hobrecht- und Bürknerstraße, Ecke Hobrecht- und Weserstraße 4, Hobrechtstraße 31, Ecke Pflüger und Friedelstraße, Ecke Weichselstraße und Weserstraße 189, Ecke Weser- und Nansenstraße (gegenüber Reuterstraße 57), Ecke Reuterplatz und Reuterstraße 33, Lohmühlenplatz sowie Ecke Bouché- und Harzer Straße. Der zehnte Stellplatz wird wegen Bauarbeiten erst demnächst eingerichtet – an der Ecke Sander- und Friedelstraße 37.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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