Für weniger Verkehr und mehr Sicherheit
Initiative sammelte 1700 Unterschriften für einen Kiezblock rund um den Kranoldplatz

Machen sich stark für weniger Durchgangsverkehr: Christoph Schwantuschke, Lene Karpp, Elena Steinrücke und Johannes Wiedemann. | Foto:  Schilp
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  • Machen sich stark für weniger Durchgangsverkehr: Christoph Schwantuschke, Lene Karpp, Elena Steinrücke und Johannes Wiedemann.
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Bis zu 8000 Autos rollen täglich durch das Viertel rund um den Kranoldplatz. Viel zu viele für ein Wohngebiet mit engen Straßen, meint die Kiezblock-Initiative. Sie will den Durchgangsverkehr minimieren. Ein entsprechender Einwohnerantrag mit 1700 Unterschriften wurde kürzlich den Bezirksverordneten überreicht.

Extreme Lärmbelästigung, schlechte Luft, zugeparkte Straßenecken, Gefahr für Fußgänger und Radfahrer, so beschreibt Lene Karpp die Situation im Quartier. Begrenzt wird es von Hermannstraße beziehungsweise Britzer Damm im Westen, dem Teltowkanal im Süden, der Karl-Marx- beziehungsweise Buschkrugallee im Osten und dem S-Bahnring im Norden. Statt die großen Straßen zu nutzen, nehmen viele Auto- und Lkw-Fahrer die Abkürzung durch den Kranoldkiez, meistens um Ampeln oder Staus zu umgehen. Auch die A100 liegt in unmittelbarer Nähe und sorgt für viel Durchgangsverkehr.

Die Initiative ist überzeugt, dass mit einfachen Mitteln viel erreicht werden könnte. Das Prinzip eines Kiezblocks ist, dass weiterhin alle Punkte mit dem Auto erreichbar bleiben. Doch das bloße Durchfahren wird unattraktiv. Dafür sorgt ein System aus Anlieger- und Einbahnstraßen, Geschwindigkeitsbegrenzungen sowie Diagonalsperren, die Autofahrer an bestimmten Punkten am Geradeausfahren hindern.

Einer der neuralgischen Punkte ist die Hertabrücke, wo sich die Autos laut Lene Karpp fast jeden Nachmittag stauen. Die Brücke quert die S-Bahnschienen und verbindet das Kranold- mit dem Körnerviertel, wo es ebenfalls eine Kiezblock-Initiative gibt. Dort ist die Situation für Fußgänger und Radler besonders unübersichtlich. Die Initiative sähe es deshalb gerne, wenn die Brücke für den Liefer- und Individualverkehr gesperrt würde und nur Busse, Einsatzfahrzeuge, Fahrräder und Fußgänger durchkämen. Gewünschter Nebeneffekt: Der angrenzende kleine Eduard-Müller-Platz, heute weitgehend ungenutzt, könnte tatsächlich zum Verweilen einladen.

Wichtig ist der Initiative auch die Barrierefreiheit. Sie möchte, dass an Kreuzungen die Bordsteine abgesenkt werden, damit jedermann besser über die Straße kommt. Ebenfalls notwendig wären Poller, um Falschparken zu verhindern und Fußgängern freie Sicht auf den Verkehr zu ermöglichen. Außerdem auf der Wunschliste ist eine vorfahrtsberechtige Fahrradstraße, die Teil der bereits beschlossenen Radschnellverbindung 1 (Y-Trasse) werden würde.

Neben den Initiativen im Kranold- und Körnerkiez gibt es sechs weitere in Neukölln. Im Viertel rund um die Harzer Straße läuft die Unterschriftensammlung, im Weser- und Karlsgartenkiez soll damit bald angefangen werden. Am weitesten ist das Projekt in Rixdorf, im Schiller- und Reuterkiez gediehen. Dort haben die Bezirksverordneten dem Vorhaben bereits zugestimmt. Mit dem Antrag der Kiezblock-Initiative im Kranoldkiez werden sie sich nach der Sommerpause beschäftigen.

Weitere Informationen gibt es unter www.kiezblocks.de/kiezblocks-2.

Machen sich stark für weniger Durchgangsverkehr: Christoph Schwantuschke, Lene Karpp, Elena Steinrücke und Johannes Wiedemann. | Foto:  Schilp
An der Hertabrücke wird es oft eng. | Foto: Schilp
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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