Zu viel Geld für wenige Meter Straße
Lösung für Lärmbelastung an der nördlichen Harzer Straße nicht in Sicht

Geht es nach den Anwohnern, sollte auch dieses letzte Stück der Harzer Straße asphaltiert werden. Im Hintergrund zu erkennen ist die weißen Mauer der Lohmühlenbrücke. | Foto:  Schilp
  • Geht es nach den Anwohnern, sollte auch dieses letzte Stück der Harzer Straße asphaltiert werden. Im Hintergrund zu erkennen ist die weißen Mauer der Lohmühlenbrücke.
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Kann es eigentlich so schwer sein, 100 Meter Kopfsteinpflaster zu asphaltieren? Schließlich wären dann die Autos vor der Haustür lange nicht mehr so laut. Dass es jedoch oft nicht so einfach ist wie gedacht, zeigt das Beispiel Harzer Straße.

Eine Anwohnerin hatte auf der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eine Anfrage gestellt. Der Lärm auf der Harzer Straße nahe der Lohmühlenbrücke sei unerträglich, auch weil sich die Autofahrer nicht an Tempo 30 hielten, das auf dem kurzen Teilstück gilt, beklagte sie. Die Anwohnerin wünscht sich dringend einen glatten Belag auf der Fahrbahn.

Im Prinzip sei das durchaus möglich, antwortete Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Bündnis 90/Die Grünen), aber ein einfacher Überzug mit Asphalt komme an dieser Stelle nicht infrage, weil dann die Bordsteine zu niedrig werden. Also bleibe nur die Möglichkeit, das Großsteinpflaster herauszunehmen und das nördlichste Straßenstück von Grund auf zu erneuern.

Diese notwendigen Arbeiten würden jedoch mit mehr als einer Viertelmillion Euro zu Buche schlagen. Darin eingeschlossen sind Bauvorbereitung, Baugrundgutachten, eventuelle Entsorgung von belastetem Fugenmaterial und Baustelleneinrichtung. „Die Kosten dieser Einzelmaßnahme würden rund 15 Prozent des jährlichen Budgets für die Straßeninstandsetzung ausmachen“, bilanzierte Biedermann. Aus diesem Grund gebe es derzeit nicht den Plan, den Abschnitt zu asphaltieren.

Die Anwohnerin hatte ein zweites Anliegen. Die Harzer Straße sei breit und wegen des starken Verkehrs, inklusive der Buslinie 171, gefährlich. „Es gibt keinen Fußgängerüberweg Richtung Kiehlufer. Könnte ein Zebrastreifen geschaffen werden?“, fragte sie. Das Bezirksamt setze sich sehr für mehr Sicherheit für Fußgänger ein, so Biedermann. Dazu gehörten Gehwegvorstreckungen, Querungshilfen und auch Zebrastreifen. Für Zebrastreifen gebe es jedoch bindende und bundesweit gültige Richtlinien. Dabei spielt beispielsweise eine Rolle, wie viele Fußgänger und Kraftfahrzeuge unterwegs sind oder wie weit die nächste Ampel entfernt ist. Verkehrsstadtrat Biedermann versprach zu prüfen, ob ein Zebrastreifen an der gewünschten Stelle infrage komme. Gleichzeitig bat er die Anwohner um Geduld, das Ganze werde eine „geraume Zeit“ dauern.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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