"Grenzen spielen keine Rolle"
Neukölln und Schönefeld wollen in Sachen Verkehr zusammenarbeiten
Neukölln und die Gemeinde Schönefeld wollen enger zusammenarbeiten: Deshalb haben die beiden Bürgermeister Mitte Januar ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet. Schwerpunkt ist es, in Sachen Verkehrspolitik an einem Strang zu ziehen.
Bürgermeister Martin Hikel (SPD) sagt: „Die gesamte Region wächst. Wir müssen dieses Wachstum gemeinsam gestalten. Die Menschen in Berlin und Brandenburg wollen eine funktionierende öffentliche Infrastruktur. Sie fragen nicht, wer für welches Teilstück zuständig ist, sondern wollen von A nach B kommen.“
Sein Schönefelder Amtskollege Udo Haase (parteilos) erklärt, die Einwohnerzahl seiner Gemeinde werde sich in den nächsten zehn Jahren verdreifachen. „Grenzen spielen da für uns keine Rolle mehr. Für uns ist eine gute Zusammenarbeit für eine zukunftsfähige Metropolregion unabdingbar.“
U 7 bis zum BER
Ein ganz wichtiges Thema wird die Verlängerung der U 7 von Rudow nach Schönefeld und im zweiten Schritt zum neuen Großflughafen sein. Zwar hat der Senat noch kein grünes Licht für dieses Mammutprojekt gegeben, aber die Kommunen wollen gewappnet sein.
Außerdem wird es beispielsweise um neue Straßen- und Wegeverbindungen für Fußgänger, Radler und Autofahrer im Bereich Stuthirtenweg, Grenzstraße und Lavendelring gehen – also an der Grenze zwischen Buckow und Großziethen. Dasselbe gilt für den Raum Schönefelder Straße, Rudower Chaussee, Waltersdorfer Chaussee, Südpark und Schönefeld Nord. Schließlich sollen sich auch die Ordnungsämter beider Verwaltungen stärker austauschen, damit besser gegen „grenzübergreifende“ Ordnungswidrigkeiten und Straftaten vorgegangen werden kann.
Regelmäßiger Austausch
Neben den Bürgermeistern unterschrieben auch Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) und Olaf Damm, Vorsitzender des Schönefelder Entwicklungsausschusses, das Memorandum. Angestrebt ist, dass auch Senats- beziehungsweise Ministeriumsvertreter gegenzeichnen, um diesem ersten länderübergreifenden Stadtentwicklungskonzept Unterstützung zu signalisieren.
Fest steht jedenfalls fest: Die Neuköllner und Schönefelder Politiker wollen sich künftig regelmäßig treffen, um wichtige Fragen zu besprechen und sich abzustimmen. Die Vereinbarung verpflichtet allerdings keine der Seiten bindend. Sie ist eine reine Willensbekundung und basiert auf Freiwilligkeit.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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