Mehr Sauberkeit und Sicherheit
Pilotprojekt auf neun U-Bahnhöfen der Linie U8 läuft noch bis Mitte Mai
Die BVG hat Mitte Februar das Pilotprojekt „Reinigungsstreifen“ gestartet. Drei Monate lang soll zusätzliches Personal auf den U-Bahnhöfen der Linie U8 zwischen Jannowitzbrücke und Hermannstraße unterwegs sein, um für mehr Sauberkeit und Ordnung zu sorgen.
„Dafür nehmen wir 700.000 Euro in die Hand“, sagt BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt. Auf dem U-Bahn-Abschnitt sind nun jeden Tag und während der gesamten Betriebszeit Teams von zwei Reinigungskräften und zwei bis drei Sicherheitsleuten unterwegs – hin und wieder werden sie auch von der Polizei begleitet. Bisher waren die Reinigungskräfte allein auf Tour, in zwei Schichten und überwiegend montags bis freitags.
Die einzelnen Teams sind fest für zwei bis drei Bahnhöfe zuständig, sodass sie dort häufiger als bisher vor Ort sind. Zusätzlich ist eine Person ausschließlich dafür verantwortlich, die Züge am Endbahnhof Hermannstraße sauber zu machen. Damit wurde das Personal bei den Reinigungskräften um gut 70 Prozent und beim Sicherheitsdienst um 60 Prozent aufgestockt. Insgesamt kommen pro Tag rund 55 Menschen zum Einsatz. Um die Sicherheit zu erhöhen, werden die Bahnhöfe zudem verstärkt videoüberwacht.
Unterstützung erhalten die Verkehrsbetriebe vom Senat. „Unser öffentlicher Nahverkehr ist statistisch gesehen ein sicherer Raum, aber wird von vielen anders wahrgenommen. Das Projekt geht in die richtige Richtung, um das zu ändern“, sagt Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU). Während und nach der Versuchsphase sollen Mitarbeiter und Fahrgäste befragt, die Einsätze dokumentiert und ausgewertet werden. „Auf Basis dieser Daten wird über weitere Schritte entschieden“, teilt die BVG mit. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagt schon jetzt, er könne sich gut vorstellen, das System auf die ganze Stadt auszudehnen.
Schmutz und aggressive Menschen sind aber nicht das einzige Problem. Etliche Fahrgäste stören sich auch an Drogenhändlern, Trinkern und obdachlosen Personen. Das weiß auch BVG-Vorstand Erfurt. „Wir haben aber nichts davon, wenn wir das Problem einfach auf die Straße verlagern“, betont er. Schon jetzt gebe es eine enge Zusammenarbeit mit Polizei und sozialen Einrichtungen, weitere Gespräche seien im Gange – beispielsweise mit der Stadtmission, dem Roten Kreuz und dem Kältebus.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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