Baubeginn voraussichtlich 2020
Planung für die Fahrradstraße: Weserstraße soll auf rund zwei Kilometern Länge asphaltiert werden
Auf dem nördlichsten Stück haben die Radler bereits Vorfahrt, und der Umbau der Weserstraße soll weitergehen. Ob sie künftig bis zur Thiemannstraße oder auf ganzer Länge als Fahrradstraße ausgewiesen werden soll, steht aber noch nicht fest.
Zwischen Kottbusser Damm und Pannierstraße gelten seit September 2017 neue Regeln: Autofahrer haben sich dem Tempo der Radler anzupassen, die sogar nebeneinander fahren dürfen. Dem motorisierten Durchgangsverkehr ist es untersagt, dieses Teilstück zu nutzen.
Danach sieht es für Radfahrer allerdings mau auf der Weserstraße aus, die ab der Pannierstraße kopfsteingepflastert ist. Es gibt zwar die typisch rotbraungepflasterten Streifen auf den Bürgersteigen, doch kaum jemand nutzt sie. Das wundert nicht: Sie sind in einem erbärmlichen Zustand. Baumwurzeln haben sie an vielen Stellen angehoben, sodass sie zu einer echten Holperstrecke geworden sind – manchmal bleibt nicht einmal ein Meter zum Durchkommen. Eine Instandsetzung wäre enorm aufwendig und wenig sinnvoll.
Denn: Auch wo kein Gestrüpp wuchert oder Wurzeln im Weg sind, ist der Radweg nach heutigen Maßstäben zu schmal. Eine Verbreiterung ist wegen Platzmangel nicht möglich.
Alternative zur Sonnenallee
Weil die Weserstraße jedoch bis zum S-Bahnring eine hervorragende Alternative zur gefährlichen Sonnenallee bietet, will das Bezirksamt die knapp zwei Kilometer lange Strecke zwischen Pannier- und Thiemannstraße asphaltieren lassen. Die Ränder, auf denen weiterhin Autos der Anwohner parken sollen, behalten ihr Kopfsteinpflaster. Der letzte Abschnitt – zwischen Thiemann- und Ederstraße, wo hauptsächlich Gewerbebetriebe ansässig sind – hat bereits eine Asphaltdecke.
Ein Planungsbüro prüft derzeit, welche zusätzlichen Möglichkeiten es gibt, für die Sicherheit der Radler zu sorgen. Denn wie die unlängst umgebaute Friedelstraße (die allerdings keine ausgewiesene Fahrradstraße ist) beweist: Auch Autos kommen auf glattem Belag besser und schneller voran. Um sie auszubremsen, könnten beispielsweise Bodenschwellen aufgebracht oder „modale Filter“ installiert werden, die Autos nicht passieren lassen.
Welches Ergebnis auch herauskommt: Die Bauplanungsunterlagen sollen noch in diesem Jahr erarbeitet werden. Wenn das Land Berlin zügig eine Finanzierung zusagt, könnte es 2020 mit den Arbeiten losgehen.
30 neue Bäume
Es gibt eine weitere gute Nachricht für die Anwohner: Im Zuge der Neugestaltung sollen rund 30 neue Bäume auf der Weserstraße gepflanzt werden. Wegen Kanalarbeiten der Wasserbetriebe war es 2016 zwischen Pannier- und Weichselstraße zum Kahlschlag gekommen. Damit die Pflanzen gut gedeihen, sind größere Baumscheiben als bisher vorgesehen.
Wer mehr wissen möchte: Am Mittwoch, 7. August, um 18.30 Uhr werden die Planungen für die neue Fahrradstraße in der Rütli-Halle, Rütlistraße 42, der Öffentlichkeit vorgestellt.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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