"Grüne Spitze" fällt weg, mehr Raum für den Markt, Straße wird asphaltiert
Umbaupläne für den Karl-Marx-Platz
Die Situation am Karl-Marx-Platz ist unübersichtlich: Radfahrer sind auf den Bürgersteigen unterwegs, es wird falsch geparkt, für Fußgänger gibt es oft kaum ein Durchkommen. Das soll sich ändern. Am 24. Oktober präsentierten Bezirksamt und das Ingenieurbüro Lopp der Öffentlichkeit die Planungen.
Das Ganze ist Teil eines größeren Pakets. Denn in den Jahren 2017/18 wurde ein neues Verkehrskonzept für Rixdorf entwickelt. „Wir wollen rund 150 Maßnahmen umsetzen, vom Querungshilfen für Fußgänger bis hin zu fahrradfreundlichen Belägen und neuen Halteverboten“, so Wieland Voskamp, Leiter des Tiefbauamts. Einiges ist bereits geschehen, so freuen sich Anwohner seit einigen Monaten über die Verkehrsberuhigung des Böhmischen Platzes.
Die Änderungen, die rund um den Karl-Marx-Platz vorgesehen sind: Die Einbahnstraße nördlich des Platzes soll asphaltiert werden, so dass die Autos und Radler dort auf glattem Belag Richtung Karl-Marx-Straße rollen können. Ganz rechts bleibt ein kopfsteingepflasterter Streifen zum Parken. In die Gegenrichtung ist ein Radstreifen geplant, ebenfalls an der Nordseite. Genutzt wird dazu eine Teilfläche des heutigen Platzes. Er wird mit Pollern vom motorisierten Verkehr abgetrennt.
Die große Steinbank auf dem dreieckigen Platz verschwindet, genauso wie die dahinterliegende „grüne Spitze“. Das Hochbeet ist seit Jahren zugewuchert, es gibt es Rattenproblem. „Die Fläche wird in den Platz integriert und darf dann vom Wochenmarkt mitgenutzt werden“, erklärt Franziska Koch vom Büro Lopp. Am heutigen Ende der grünen Spitze ist eine neue Gehwegvorstreckung vorgesehen, sodass der Platz für Fußgänger besser zugänglich wird. Die gesamte rund 2500 Quadratmeter große Fläche erhält einen neuen, stabilen Belag. Ein unterirdischer Regenwasserspeicher sorgt dafür, dass es nicht zu Überschwemmungen kommt und das Wasser nach und nach in den Boden versickern kann.
Schwierige Situation für Radler am Richardplatz
Die Fahrbahn an der südlichen Seite bleibt, hier können Autos von der Karl-Marx-Straße aus einbiegen. "Allerdings haben sie künftig an der Spitze nur noch die Möglichkeit, nach links, also zurück zur Karl-Marx-Straße, zu fahren", so Bürgermeister Martin Hikel (SPD). Ihnen wird also erlaubt, den Platz zu umrunden, aber Richtung Richardplatz geht es für sie nicht weiter. So soll der Durchgangsverkehr, zumindest in eine Richtung, ausgeschlossen werden.
Die Pläne des Bezirksamts trafen auf Zustimmung bei den Anwohnern, die zur Präsentation gekommen waren, aber auch auf Kritik. So waren viele mit der Tatsache unzufrienden, dass an der „Schnalle“, der Engstelle zwischen Karl-Marx- und Richardplatz, der Radweg ende und es auf holprigem Kopfsteinpflaster weitergehe. Wieland Voskamp räumte ein, dass die Situation auf dem gesamten Richardplatz für Radler schwierig sei, weshalb auch viele von ihnen auf den Bürgersteigen führen.
Der Denkmalschutz verbiete aber eine Asphaltierung, ebenso wie auf Teilen der Richardstraße. Allerdings plane man mittelfristig, das Kopfsteinpflaster zu verfugen, um die Oberfläche zumindest etwas glatter zu machen. Alles sei jedoch nicht sofort umsetzbar, dafür fehle es an Geld.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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