Freie Fahrt für Busse – länger und öfter
Verkehrsbetriebe haben neue Sonderstreifen auf der Sonnenallee und dem Britzer Damm beantragt
Busspuren an der Marienfelder und der Johannisthaler Chaussee sind seit einiger Zeit mehr Stunden am Tag für die Großen Gelben reserviert als zuvor. Auch an der Sonnenallee und dem Britzer Damm sind Änderungen vorgesehen.
Das erfuhr der CDU-Abgeordnete Robbin Juhnke, der eine Anfrage bei der Senatsverwaltung gestellt hatte. Zuerst einmal wollte er wissen, warum die Busspur auf der Johannisthaler Chaussee – zwischen Töpferweg und Steinträgerweg – nun rund um die Uhr für den individuellen Autoverkehr tabu ist. Vorher war das nur werktags von 6 bis 9 Uhr der Fall.
Ingmar Streese, Staatssekretär beim Verkehrssenator, antwortete, die BVG habe um diese Maßnahme gebeten, weil die Busse M 11 und X 11 oft nicht zügig vorankamen. „Der Bussonderstreifen befindet sich in Mittellage, auf dem rechten Fahrstreifen daneben ist das Parken zugelassen. Da somit kein ruhender Verkehr betroffen ist, wurde dem Antrag zugestimmt“, so Streese. An der Marienfelder Chaussee zwischen Delmer Steig und An den Achterhöfen seien die Zeiten auf Wunsch der BVG ebenfalls ausgeweitet worden.
Weiterhin teilte der Staatssekretär mit, die Verkehrsbetriebe hätten für zwei Straßenabschnitte in Neukölln neue Busspuren beantragt. Die erste schließt eine Lücke auf der Sonnenallee und soll dafür sorgen, dass der M 41er zwischen Treptower Straße und dem Bereich gegenüber der Schönstedtstraße schneller vorankommt. Ein Teil des 900 Meter langen Streifens wird in Mittellage verlaufen und zeitlich nicht befristet sein.
Umweltverbund vor Individualverkehr
Spätestens ab der Wildenbruchstraße liegt die Sonderspur dann am Fahrbandrand. Hier werden Parkplätze wegfallen. Wahrscheinlich soll hier dieselbe zeitliche Befristung wie auf dem schon bestehenden Streifen gelten: Werktags von 6 bis 19 Uhr ist er für Busse, Fahrräder und Taxis reserviert, zwischen 9 bis 15 Uhr dürfen private Fahrzeuge be- und entladen oder kurz zum zum Ein- und Aussteigen halten.
Außerdem ist auf dem Britzer Damm von Mohriner bis Fulhamer Allee für die Buslinie M 44 in nördlicher Fahrrichtung ein unbefristeter Streifen in Randlage geplant.
Grundsätzlich merkte Streese an, das neue Berliner Mobilitätsgesetz sehe vor, den „Umweltverbund“ deutlich zu steigern und ihm deutlichen Vorrang gegenüber dem Individualverkehr einzuräumen. Unter Umweltverbund ist zu verstehen: Bus, Bahn, Tram, Fahrrad und das Zu-Fuß-Gehen.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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