Enger Draht zwischen Ökonomie und Arbeitsvermittlung
Bezirk will Händler im Neuköllner Norden stärken
Geschäftsleute im Neuköllner Norden stehen durch Verdrängungsprozesse und steigende Gewerbemieten unter Druck. Zumindest bei der Suche nach passenden Arbeitskräften sollen sie zukünftig entlastet werden.
Hierfür schloss Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel mit Vertretern der Agentur für Arbeit und des Jobcenters kürzlich die Kooperationsvereinbarung „Unternehmen Neukölln“. Ziel ist, dass die lokale Ökonomie, Soloselbstständige wie auch Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft mit qualifizierten Arbeitssuchenden schneller und effektiver in Kontakt kommen – denn das spart Aufwand, Zeit und Nerven. Auf der anderen Seite soll die Kooperation dafür sorgen, dass auch in benachteiligten Quartieren alle Bevölkerungsgruppen an den Chancen der Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt teilhaben können. Eine Stellschraube sind hier beispielsweise spezielle Qualifizierungsmaßnahmen. Denn der Neuköllner Norden sei im Aufschwung, sagt Martin Hikel, Bezirksbürgermeister von Neukölln: „Ich will, dass dieser Aufschwung bei allen Menschen ankommt – bei den Arbeitsuchenden, den alteingesessenen Unternehmerinnen und Unternehmern, und auch bei jungen Selbstständigen.“
Chance für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Hikel ist überzeugt davon, dass mit der vereinbarten engen Zusammenarbeit neue Chancen für die Bewohner und Unternehmer im Bezirk entstehen werden. Mario Lehwald, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Berlin Süd, pflichtet ihm bei: „Eine langfristige und nachhaltige Integration auf dem Arbeitsmarkt erfordert, dass man die Menschen auf Ihrem Weg zurück ins Arbeitsleben beratend begleitet und durch Qualifizierung befähigt.“ Unternehmer würden darüber hinaus vom hausinternen Arbeitgeberservice beraten.
Jörg-Jens Erbe, Geschäftsführer des Jobcenters Berlin Neukölln, sieht gerade in den kleinen und mittleren Firmen, deren Anzahl in den letzten Jahren ständig stieg, die treibende Kraft der Berliner Wirtschaft. Mit deren Anzahl wachse auch die Nachfrage nach Personal, gibt er zu bedenken, was sich im Bezirk Neukölln widerspiegele. Hier könne das Jobcenter helfen, so Jörg-Jens Erbe, da es ein breites Angebot an Förderleistungen für Qualifizierungen habe und auch durch hohe Lohnkostenzuschüsse unterstützen könne. „Das Jobcenter Berlin Neukölln will im Rahmen der Kooperation mit den Neuköllner Firmen diese dazu umfangreich beraten und bei der Inanspruchnahme unterstützen“, verspricht Jörg-Jens Erbe.
Autor:Corina Niebuhr aus Kreuzberg |
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