Amtsschimmel war gestern
Bezirksamt Neukölln ist in der Personalwirtschaft moderner als die Lufthansa

Bürgermeister Martin Hikel präsentiert die Trophäe im Sitzungssaal der BVV. | Foto: Corina Niebuhr
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Stolz hielt Bürgermeister Martin Hikel die Trophäe auf der jüngsten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in die Höhe: Das Bezirksamt Neukölln ist Gesamtsieger des deutschen Personalwirtschaftspreises – und damit besser in diesem Feld als deutsche Großkonzerne.

Das freute Hikel (SPD) ganz besonders: Das Bezirksamt habe sich im Wettbewerb sogar gegen so starke Konkurrenten wie Lufthansa, AXA oder Siemens durchsetzen können – obwohl es der öffentliche Dienst alleine schon aufgrund der geltenden Gesetze nachweislich schwerer habe als Unternehmen, innovative Reformen umzusetzen.

Der Bürgermeister ließ es sich deshalb auch nicht nehmen, die Trophäe gemeinsam mit Mitarbeitern des Bezirksamtes kürzlich in Köln persönlich entgegen zu nehmen. Verliehen wird der deutsche Personalwirtschaftspreis vom Fachmagazin Personalwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Messe „Zukunft Personal Europe“. Er zeichnet Personalmanager aus, die mit innovativen, zukunftsweisenden Projekten Unternehmen – oder eben Behörden – und deren Personalfunktion weiterentwickeln.

Um Fachkräfte zu halten

In Neukölln waren innovative Ideen in der Personalentwicklung dringend nötig, denn immer weniger gut ausgebildete Fachkräfte bewerben sich auf ausgeschriebene Bezirksamtsstellen. Der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt nimmt stadtweit zu. Hikel erklärt, dass sich darauf nun alle Arbeitgeber Berlins einstellen müssten, gerade auch der öffentliche Dienst: „Dieser Preis zeigt eindeutig: Das Image vom preußischen Beamtentum mit verstaubter Infrastruktur hat nichts mit der Realität in Neukölln zu tun.“ Der Bezirk habe eigene Studiengänge, einen agilen Führungsstil, eine systematische Nachfolgeplanung und ein E-Recruiting eingeführt – das alles setze das Team im Bezirksamt gemeinsam und selbstverständlich um.

Neukölln unternimmt eine Reihe von Anstrengungen, um eine konstruktive, respekt- und vertrauensvolle Arbeitsweise in den Amtsstuben zu leben. So sollen die Mitarbeiter auch auf Dauer bleiben wollen, weil sie sich wohlfühlen, gesund bleiben und berufliche Entwicklungschancen im Hause sehen. Etabliert hat sich beispielsweise ein jährliches Gespräch, in dem Führungskraft und Angestellter sich intensiv über Entwicklungspotenziale austauschen können und sollen. Es ist zudem explizit erwünscht, fehlende Gesprächsangebote oder Fortbildungsmöglichkeiten im Bezirksamt offensiv einzufordern.

Damit können Mitarbeiter, mehr als anderswo, ihre eigenen Vorstellungen nicht nur formulieren – diese Wünsche werden auch im Management gehört und als Chance begriffen. Gerade diesen Wandel in der gesamten Organisation dauerhaft und im Alltag hinzubekommen, ist eine Herausforderung. „Ich freue mich über diesen Erfolg für unser Personalservice-Team. Die Auszeichnung ist eine Anerkennung für alle Mitarbeitenden im Bezirksamt. Neukölln ist Nummer eins, fertig aus!“, freut sich Hikel.

Autor:

Corina Niebuhr aus Kreuzberg

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