Drängelei auf der Sonnenallee
Bezirksverordneter fordert Konzept für den nördlichen Teil der Einkaufsmeile

Die Gehwege der Sonnenallee sind zu fast jeder Tageszeit sehr belebt. | Foto:  Schilp
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Die nördliche Sonnenallee muss nach Meinung des Bezirksverordneten Bernd Szczepanski (Bündnis 90/Die Grünen) attraktiver werden. Deshalb hat er den Antrag gestellt, ein Entwicklungskonzept für den Abschnitt zwischen Hermannplatz und Pannierstraße zu erarbeiten.

Tatsächlich drängeln sich dort die Menschen. Die Straße mit ihren zumeist arabischen Läden ist inzwischen stadtbekannt und zieht auch viele Bewohner anderer Bezirke und Touristen aus aller Welt an. Zudem gibt es auf beiden Seiten Bushaltestellen der Linien M29, M41, 194 und 171, an denen täglich Tausende Fahrgäste ein- und aussteigen. Schließlich soll in einigen Jahren die Tram M10 dort rollen, was die Sonnenallee noch belebter und wahrscheinlich auch beliebter machen wird.

Die Gewerbebetriebe entlang des rund 300 Meter langen Straßenabschnitts stellten einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor für Neukölln dar, die Aufenthaltsqualität sei jedoch stark unterdurchschnittlich, meint Szczepanski. Es sei ihm ein Rätsel, warum das bezirkliche „Zentrenkonzept Sonnenallee/Karl-Marx-Straße“ an der Pannierstraße ende und das nördliche Ende der Sonnenallee ausspare. Dieser Bereich erfahre sowohl von der Stadtplanung als auch von der Wirtschaftsförderung kaum Beachtung. Das müsse sich ändern. Ein großes Ziel von Szczepanski ist es, etwas für die ansässigen Gewerbetreibenden zu tun, die Imbisse und Spätis betreiben, Gemüse und Backwaren verkaufen. „Sie werden ziemlich alleine gelassen und nicht ausreichend unterstützt“, sagt er. Deshalb müssten sie genauso wie die Anwohner intensiv in mögliche Planungen einbezogen werden.

Er beschäftige sich überdies schon seit Langem damit, wie weiterreichende Konzepte für Gegenden mit vorwiegend migrantischen Betrieben aussehen könnten. Vorstellen könnte er sich beispielsweise, Ausbildungsverbünde ins Boot zu holen, damit junge Leute, die dort arbeiten, auch zu einem beruflichen Abschluss kommen.

Sein Antrag wird nun im Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit sowie im Ausschuss für Stadtentwicklung diskutiert. Danach sprechen die Gremien eine Empfehlung für oder gegen ein Entwicklungskonzept aus, über die dann die Gesamtheit der Bezirksverordneten abstimmt. Gibt es grünes Licht für Szczepanskis Vorschlag, ist das Bezirksamt zum Handeln aufgefordert.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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