Neukölln wird Hochschulstandort
Großer Mieter für Klingsöhr-Projekt an der Sonnenallee gefunden

Ganz hinten ist das Gebäude mit dem Sheddach zu sehen, daneben die umgebaute Grießmühle. Es folgen das Haus, das die Hochschule vollständig nutzen wird, sowie Neubau Nummer drei. | Foto: Klingsöhr
  • Ganz hinten ist das Gebäude mit dem Sheddach zu sehen, daneben die umgebaute Grießmühle. Es folgen das Haus, das die Hochschule vollständig nutzen wird, sowie Neubau Nummer drei.
  • Foto: Klingsöhr
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Gegenüber vom Estrel-Hotel, zwischen S-Bahn-Ring und Neuköllner Schifffahrtskanal, bauen die Klingsöhr-Gruppe und die Dereco GmbH mehrere Gebäude. Der erste große Mieter ist gefunden: die „SRH University of Applied Sciences“.

Das Projekt läuft unter dem Namen „Shed“. Wie Geschäftsführer Stefan Klingsöhr erklärt, stand das Sheddach eines der Gebäude dafür Pate. Diese Konstruktion, auch Sägezahndach genannt, lässt natürliches, blendfreies Licht aus Norden einfallen und ist typisch für ältere Fabriken. „Wir bauen an einer Schnittstelle von Wohn- und Industriegebiet und wollten das auch mit unserer Architektur widerspiegeln“, so Klingsöhr.

Rund 30 000 Quadratmeter Fläche für Büros, Labore, emissionsarme Produktion oder Start-ups entstehen in den neuen Gebäuden. Außerdem auf dem Programm steht der Umbau der Grießmühle, eine alte Nudelfabrik, in der bis Anfang vergangenen Jahres Technopartys gefeiert wurden. Dort zieht unter anderem ein Restaurant mit Terrassen am Wasser ein. Das Ufer wird wieder für jeden zugänglich gemacht. Insgesamt kostet das Ganze rund 200 Millionen Euro. Die Bauvorbereitungen sind so gut wie abgeschlossen, die Erschließungsstraße von der Sonnenallee in Arbeit. „Mit dem Rohbau wollen wir im April beginnen“, sagt Klingsöhr. Im Jahr 2023 soll alles fertig sein.

Staatlich anerkannte Fachhochschule

Dann will auch die SRH-Fachhochschule Berlin einziehen (SRH steht für „Stiftung Rehabilitation Heidelberg“). Sie wurde 2002 gegründet und ist staatlich anerkannt. Junge Menschen aus 100 Nationen sind in 65 Studienprogrammen eingeschrieben. Das Angebot umfasst Fächer wie Management, Medien, Technologie, Informationstechnik, Design, Kommunikation, Musik und Film. Rund 13 000 Quadratmeter mietet die Schule und verteilt sich auf drei Bauten. Im Shed-Gebäude beansprucht sie die ersten zwei Geschosse. Ein weiteres wird sie vollständig nutzen. „Hier ist auch eine Art Aula vorgesehen, in der Veranstaltungen für rund 300 Personen stattfinden können. Es sollen außerdem Workshops laufen und auch eine Bibliothek zieht ein“, so Klingsöhr. Schließlich will die Hochschule einen Teil des „Restaurant-Gebäudes“ nutzen – so für eine Cafeteria.

Für bis zu 3500 Studenten bietet der zukünftige Campus Platz. „Er ist sehr gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Es entsteht ein neues Quartier direkt am Wasser und in der Nähe der Neuköllner Kieze. Das schafft neue Freiräume für Studium, Forschung und Kreativität“, sagt Thorsten Bagschik, Geschäftsführer der SRH Hochschulen Berlin GmbH. Momentan gibt es noch drei Standorte – in Charlottenburg, Kreuzberg und Schöneberg. „Der neue gemeinsame Campus stärkt und erleichtert den Austausch zwischen unseren Studiengängen“, so Bagschik.

Signal für positive Entwicklung

Stefan Klingsöhr nennt die Hochschulansiedlung ein Signal für die positive Entwicklung des Stadtteils und besonders für den Süden Neuköllns. „Wir bieten die gleiche Qualität und den gleichen technischen Standard wie Gebäude in Mitte oder Charlottenburg. Die Mieten liegen aber deutlich niedriger“, sagt er. Darauf sind bereits vor einigen Jahren Start-ups wie der Software-Entwickler Blinkist oder das Medienunternehmen Zattoo aufmerksam geworden. Sie haben sich in unmittelbarer Nachbarschaft niedergelassen. Weitere Unternehmen suchten händeringend nach Flächen, so Klingsöhr. Dementsprechend hoch sei auch die Nachfrage für das zweite Neubauprojekt, das sein Unternehmen und die Dereco in Arbeit haben: ein zwölfgeschossiges Bürohaus in der Neuköllnischen Allee 9, genannt „Hohe Neun“. Unter- und Erdgeschoss sind für Betriebe der Leichtindustrie vorgesehen und für produzierendes Gewerbe aus Bereichen wie Biotechnologie, Forschung und Entwicklung.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

30 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 797× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 1.027× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 1.020× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.