Nicht nur zu Weihnachten: Lange Wartezeiten in der Arcaden-Postfiliale

Sie stehen sich die Beine in den Bauch: Viel Geduld müssen Besucher der Postfiliale in den Neukölln Arcaden seit Wochen aufbringen – nicht nur am Monatsanfang. | Foto: Schilp
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Neukölln. Die Kunden sind genervt, die Angestellten erschöpft: Die Postbankfiliale in den Neukölln Arcaden an der Karl-Marx-Straße 66 ist seit Monaten überfüllt. Und die Vorweihnachtszeit lässt die Reihe der Wartenden noch länger werden.

Weil die Menschen bis weit in das Foyer des Einkaufszentrums anstanden, wurden vor Kurzem sogenannte Personenleitsysteme aufgestellt, wie man sie beispielsweise aus Flughäfen kennt. Nun schlängeln sich die Menschen im Schneckentempo durch die Filiale. Oft sind es weit mehr als 50 Personen.

Eine Kundin will eine neue EC-Karte beantragen. „Seit Wochen schiebe ich das auf, weil es so voll ist. Aber jetzt muss ich da durch, denn es wird einfach nicht leerer“, berichtet sie. Das bestätigt ein Post-Mitarbeiter. „Seit September leben wir mit dieser Situation“, sagt er. Grund sei Personalmangel. Zwölf Angestellte sollten hier arbeiten, aber nur acht sind vor Ort. Krankschreibungen und fehlender Ersatz für Ruheständler würden für den Engpass sorgen. Er und seine Kollegen fühlen sich alleingelassen.

Postbank-Sprecher Tim Rehkopf bestätigt auf Nachfrage der Berliner Woche eine „aktuell angespannte Personalsituation“. Sie könne aber beispielsweise durch Springer oder Mitarbeiter aus anderen Filialen aufgefangen werden, teilt er mit. Wann und ob das Team in den Arcaden mit Verstärkung rechnen kann, vermag er jedoch nicht zu sagen. So bleibt den Kunden nur die Hoffnung, dass sich die Lage nach Weihnachten entspannt.

Eins wird sich aber sicher nicht ändern: der Ärger über einen eigentlich völligen unnötigen Postfilialen-Besuch. „Ich muss ein Paket abholen, dabei war ich zu Hause, als der Bote kam. Aber er hat nicht geklingelt, sondern nur eine Benachrichtigung dagelassen“, ärgert sich ein junger Mann und reiht sich stöhnend in die Warteschlange ein. sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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