Noch bis 26. März in den Arcaden: Designermode aus Neukölln
Neukölln. Mäntel, T-Shirts, Taschen, Hemden, Kleider, Badeanzüge und vieles mehr: 18 junge Neuköllner Designerinnen und Designer präsentieren bis zum 26. März in den Neukölln Arcaden, Karl-Marx-Straße 66, außergewöhnliche Mode zu erschwinglichen Preisen.
Im „Pop Up Shop“ in der ersten Etage können die Besucher stöbern und mit Designern ins Gespräch kommen, die abwechselnd Schichten in dem Laden übernehmen.
Hinter dem Ganzen steht Nemona, das „Netzwerk Mode und Nähen“. Ihm gehören 150 Neuköllner Designer und Modemacher sowie Kreative aus angrenzenden Gewerben an. Gefördert wird es vom Bezirk, vom Bund und der Europäischen Union. Ziel ist, die regionale Produktion zu unterstützen und auf Qualität statt auf billige Massenware zu setzen.
Die Palette ist breit, und es gibt Erstaunliches zu sehen: schrille, knallbunte Hemden einer japanischen Designerin hängen neben eleganten Kostümen aus Bio-Baumwolle.
„Agente Costura“ heißt das Label von Lisa Simpson. Sie verwandelt an ihrer Nähmaschine – auf der sie übrigens auch Musik macht – alte Kleidung in neue Mode. So wird aus einer Krawatte im Nu ein extravagantes Stirnband. Die „Raubdruckerin“ Emma-France Raff ist auf Berlins Straßen unterwegs, macht Abdrücke von schönen Gullydeckeln und bringt sie auf T-Shirts, Hoodies und Beutel. Ganz anders Tanja Steuer: Sie hat 2011 das High-Fashion-Label „Ta-ste“ gegründet, entwirft klassisch-futuristische Mäntel, Kleider und Hosenanzüge, die in Handarbeit gefertigt werden. Claudia Bernhardts Marke heißt „Istprodukt“. Sie schmückt Taschen, Shirts, Buttons und viele andere Dinge mehr mit ihren Illustrationen und Cartoons.
Niemand muss Angst vor horrenden Preisen haben. Etliche der Stücke sind, angesichts der aufwendigen Herstellung, sogar äußerst preisgünstig. Ein Kopfschmuck ist für weniger als 20 Euro zu haben, eine große Tasche mit vielen Details steht für rund 60 Euro zum Verkauf. „Vieles liegt unter 100 Euro“, sagt Claudia Bernhardt.
Es gibt an den nächsten Wochenenden von 14 bis 18 Uhr ein Begleitprogramm in den Arcaden. Am Freitag, 18. März, präsentiert ein Buttonstudio im ersten Obergeschoss seine Produkte, am Sonnabend 19. März wird Modeschmuck gezeigt. An beiden Tagen ist die Raubdruckerin im Erdgeschoss in Aktion zu erleben. Am Sonnabend, 26. März, ist ein Hutatelier im ersten Stock zu Gast, im Erdgeschoss wird ein Siebdruck-Workshop angeboten.
Am Sonntag, 13. März, lädt Lisa Simpson unter dem Motto „Aus Alt mach Neu“ in den Nemona-Shop ein. Ab 15 Uhr zeigt sie, wie sie arbeitet. Wer mag, kann alte Kleidungsstücke mitbringen und zusehen, was die Modemacherin damit anstellt.
Nemona hat seinen Sitz an der Mainzer Straße5. Kontakt: 60 97 55 14 und huelsebus@nemona.de. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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