Paracelsus-Bad: Wiedereröffnung wohl erst 2026
Auflagen des Denkmalschutzes erhöhen Kosten und führen zu Zeitverzug

Ein seltener Einblick in das Innere der Baustelle Paracelsus-Bad. | Foto:  Thomas Frey
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Die Dauerbaustelle Paracelsus-Bad wird immer mehr zum BER von Reinickendorf. Wie einst beim Flughafen steigen die Kosten kontinuierlich und das Ende der Sanierung verschiebt sich immer weiter.

Frühestens im Jahr 2026 sei mit der Fertigstellung zu rechnen, infomierte jetzt Dr. Johannes Kleinsorg, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) bei einem Vor-Ort-Termin mit Innensenatorin und BBB-Aufsichtsratsvorsitzende Iris Spranger (SPD) am 18. September. Zudem beliefen sich die Kosten inzwischen auf 31,7 Millionen Euro, so Kleinsorg.

Hinzukommt, dass ein neuer Planer gesucht wird. Vom bisher Verantwortlichen hätten sich die BBB trennen müssen, teilte Johannes Kleinsorg mit. Offenbar hatte es schon seit längerer Zeit Schwierigkeiten bei der Organisation des Ablaufs, unvollständige Unterlagen und weitere finanzielle Nachforderungen gegeben. Die Trennung sei aber erst in diesem Jahr erfolgt, um Förderanträge im Rahmen der energetischen Gebäudesanierung nicht zu gefährden, betonte der BBB-Chef. Ein neuer Planer wird aber wahrscheinlich erst Anfang 2025 seine Arbeit aufnehmen.

Das seit 2019 geschlossene Paracelsus-Bad sollte ursprünglich innerhalb von zwei Jahren saniert werden. Die Kosten waren zunächst mit acht Millionen Euro Kosten veranschlagt. Sie stiegen schon nach wenigen Monaten auf 17 Millionen. Als ein Grund wurde die erst während der Arbeiten entdeckte marode Bausubstanz angegeben. Die Schwierigkeiten in den folgenden Jahren, Stichworte Corona-Pandemie, Preissteigerungen bei Material und unterbrochene Lieferketten, trieben die Summe weiter in die Höhe und die Bauzeit in die Länge. Und nicht zuletzt seien die Vorgaben des Denkmalschutzes für Verzögerungen und zusätzliche Mittel verantwortlich, erläuterte Iris Spranger.

So mussten beispielsweise herausgebrochene Steine, Fliesen oder Fenster wieder originalgetreu eingesetzt werden. Den Bürgern sei diese Art der Verwendung von Steuergeldern kaum zu erklären, betonte Spranger. Mit dem Schneller-Bauen-Gesetz der Landesregierung sollen solche Auswüchse in der Zukunft minimiert werden. Denn die Menschen wollten vor allem das Bad wieder nutzen können. Ob sie zum Beispiel in den Umkleidekabinen noch originalgetreues Interieur vorfinden, wäre den meisten Besuchern wahrscheinlich ziemlich egal.

Nach dem Ende der Sanierung soll dann ein Freibad gebaut werden. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie für ein Schwimm- und Kinderbecken sowie einer Liegewiese an der Westseite des Paracelsus-Bads liegt vor. 2027, so die Prognose, könnten die Arbeiten beginnen und der Außenbereich im Sommer 2028 eröffnet werden. Die derzeit geschätzten Kosten bewegen sich zwischen fünf und sieben Millionen Euro.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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