Einst Schaltwerk der Elektrizitätswerke
Ausgebranntes Denkmal
An der Hausotterstraße 6 wird ein Haus wieder hergerichtet, das in der vergangenen Silvesternacht bei einem Brand erheblich beschädigt wurde.
In der Silvesternacht musste die Feuerwehr zu einem Dachstuhlbrand an der Hausotterstraße 6 ausrücken. Verletzt wurde niemand, da das Haus unbewohnt war. Jetzt wird es wieder aufgebaut, da es sich um ein Denkmal handelt, dessen Geschichte viel über die Vergangenheit des Kiezes rund um die Residenzstraße erzählt.
Auffallend war das Gebäude Hausotterstraße 6 schon immer. Und zwar wegen seiner bescheidenen Größe. Eingezwängt zwischen viergeschossige Mietshäuser, beginnt hier schon über dem ersten Geschoss der Dachstuhl. Zwei Rundbögen im Erdgeschoss, verkleidet mit Metall, lassen vermuten, dass es sich um ein Gebäude mit technischem Zweck handelt.
Architekt plante auch Umspannwerk Ost
Und in der Tat, es wurde errichtet als Schaltwerk der Berliner Elektrizitätswerke. Laut Berliner Denkmalliste wurde es um das Jahr 1910 herum erbaut. Als Architekt wird Oskar Springmann vermutet. Sollte die Vermutung zutreffen, wäre hier ein Mann am Werk gewesen, der auch an anderer Stelle das Stadtbild geprägt hat. Springmann hatte um 1900 die Pläne für das Umspannwerk Ost an der Palisadenstraße in Friedrichshain entworfen, in dem heute unter anderen das Berliner Kriminaltheater zuhause ist.
Um das Entstehungsjahr wuchsen in der Umgebung der Residenzstraße große Mietshäusern aus dem Boden. Die Zeit, als die Residenzstraße mitten durch Felder in die Berliner Residenz führte, war lange vorbei.
Auch der Straßenname erzählt Reinickendorfer Geschichte. Karl Hausotter (1829 – 1896) war ein Reinickendorfer Grundbesitzer, der die später nach ihm benannte Straße und auch den nicht weit entfernten Hausotterplatz anlegen ließ.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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