Machbarkeitsstudie für eine Neugestaltung
Baukollegium diskutiert Hochhauspläne am Kurt-Schumacher-Platz
Mit den Großvorhaben auf dem früheren Tegeler Flughafengelände rückt auch die Umgebung in den Fokus wie der Kurt-Schumacher-Platz.
Der Platz gilt zwar schon lange nicht mehr als Schmuckstück, hat aber eine wichtige Funktion als "Scharnier" zwischen der Innenstadt und den Außenbezirken und künftig in Richtung Tegel. Diese Einschätzung teilt das Baukollegium Berlin, ein Beratungsgremium unter Leitung von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. Es beschäftigte sich bei seiner Videositzung am 15. März mit einer Machbarkeitsstudie zum Kurt Schumacher-Platz. Sie hatte den Bau von mehreren Hochhäusern zum Schwerpunkt.
Die Ausgangslage für den Bau von Hochhäusern ist günstig. Das Einkaufszentrum "Clou" auf der Ostseite soll abgerissen werden. Gleiches gilt wahrscheinlich für den Baumarkt. Auch bei den Verkaufsflächen an der Westseite sind Veränderungen zu erwarten.
Außerdem wurde mit der Schließung des Flughafens Tegel ein weiteres Hindernis aus dem Weg geräumt. Weil der Kurt-Schumacher-Platz Jahrzehnte lang in der Einflugschneise des Flughafens lag, gab es bei Neubauten bisher eine Begrenzung auf zwei Etagen. Das hat sich jetzt erledigt.
Auch deshalb kommen die Hochhäuser ins Spiel. Gedacht als Landmarke an der Grenze des Berliner Zentrums. Die von den Büros Yellow Z & bgmr erstellte Machbarkeitsstudie stellte sowohl zwei als auch drei solcher "Hochpunkte" zur Diskussion. In beiden Varianten vertreten ist ein solches Gebäude südlich des Platzes. Dazu einer oder zwei direkt am "Kutschi".
Durchgespielt worden sind auch noch weitere Standortalternativen. Sie stoßen aber häufig auf andere Vorgaben oder Rahmenbedingungen. So ist über den Kurt-Schumacher-Platz eine Straßenbahnlinie geplant und zumindest gibt es die Idee, einen Abzweig der U-Bahnlinie 6 in Richtung neues Schumacher-Quartier zu bauen. Ohnehin werde der Platz weiter seine wichtige Funktion als Verkehrs- und Umsteigeknoten behalten. Künftig mit mehr Raum für Radfahrer.
Diese Funktionen des Platzes müssten in Einklang mit ansprechenden Freiflächen und einer höheren Aufenthaltsqualität gebracht werden, ist eine Aufgabe, die das Baukollegium anmahnte. Ohnehin wird es sich noch häufiger mit verschiedenen Aspekten rund um das Tegel-Projekt beschäftigen. Etwas Zeit bleibt. Auch wenn am Kurt-Schumacher-Platz mit ersten Veränderungen bereits in einigen Jahren gerechnet wird.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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