Hier schwimmt das Geld davon
Sanierung des Paracelsus-Bades führt zu weiterem Kostenanstieg und erneuter Verzögerung

Dauerbaustelle Paracelsus-Bad. | Foto:  Thomas Frey
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Die unendliche Sanierung des Paracelsus-Bads ist seit Jahren ein Dauerthema. Laut jüngster Wasserstandmeldung dauert das Bauvorhaben noch länger und wird noch einmal um ein Vielfaches teurer.

Die aktuellen Sanierungskosten betragen nach Angaben der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) inzwischen 31,8 Millionen Euro. Dies teilten sie dem CDU-Abgeordneten Burkard Dregger auf eine schriftliche Anfrage mit. Anfang 2019, wenige Monate vor dem Baustart, waren nur acht Millionen veranschlagt. Diese Summe war schnell überholt. Ein Jahr später war sie bereits auf 17 Millionen Euro gestiegen. Sie galt lange als Obergrenze, ehe sie 2023 auf 23 Millionen nach oben korrigiert wurde. Und jetzt gibt es einen erneuten Anstieg um mehr als acht Millionen.

Ein Grund dafür sind die geänderten Anforderungen. Ursprünglich sei nur eine Teilsanierung des Bades vorgesehen gewesen, erklärten die BBB. Dann hätten sich aber „höhere Bedarfe“ ergeben. Zudem sei die Bausubstanz stärker geschädigt gewesen, „als zuvor absehbar“. Wegen statischer Mängel hätten zum Beispiel die Decke über der Schwimmhalle und dem Gymnastikraum durch neue Leichtbaukonstruktionen ersetzt werden müssen. Auch die Stahlkonstruktion der Hallenwände musste wegen Feuchtbelastung aufwändig überarbeitet werden. Nötig sei zudem der Neubau eines Fluchttreppenhauses geworden. Schadstofffunde waren ein weiteres Problem. Dazu kamen Auflagen des Denkmalschutzes, erhöhte Brandschutzvorgaben und die Schwierigkeiten und Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Weitere Herausforderungen kamen hinzu. Derzeit werde mit der Denkmalschutzbehörde „erörtert“, ob die historischen und vollständig mit Fliesen ausgekleideten Umkleiden und Schränke original erhalten bleiben müssen, so die BBB. Das hätte einen kompletten Aus- und Wiedereinbau zur Folge. Denn das Gesundheitsamt Reinickendorf fordere einen Rückbau, um eine hygienisch einwandfreie Abdichtung der Räume herzustellen. „Auch diese Anforderungen des Denkmalschutzes stellten sich erst im Laufe der Bauarbeiten heraus“.

Unter anderem von der Fliesen-Frage hängt deshalb ein mögliches Ende der Sanierung ab. Das Bauvorhaben war ursprünglich auf rund zwei Jahre angesetzt. Dann sollte 2023 alles fertig sein, 2023 hieß es Ende 2024, inzwischen wird 2025 als Termin genannt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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