Sportanlagen werden weiter saniert
In diesem Jahr können Berlins Bezirke insgesamt 46 Sportanlagen sanieren. Für die Instandsetzung von Plätzen, Hallen und Funktionsgebäuden stehen 18 Millionen Euro aus dem Sportstättensanierungsprogramm zur Verfügung.
Reinickendorf hat alle beim Senat beantragten Projekte als einziger Bezirk genehmigt bekommen – für eine Summe von 1,12 Millionen Euro. Um alle notwendigen Sanierungen durchführen zu können, bräuchten die Bezirke allerdings etwa 190 Millionen Euro, also mehr als das Zehnfache. Auch in Reinickendorf könnte man mit den vom Senat bereitgestellten Mitteln nicht alle Projekte umsetzen. Doch der Bezirk mit seinen 200 Sportvereinen und insgesamt 44 000 Mitgliedern investiert regelmäßig eigene Mittel in die Sanierung der Sportstätten. So auch in diesem Jahr.
Mit rund 1,5 Millionen Euro ist die Sportanlage Göschenstraße in Wittenau das größte Projekt. Dort sollen bis voraussichtlich 2020 in insgesamt drei Bauabschnitten die Kabinen, Sanitäranlagen und die Betriebstechnik des Sportfunktionsgebäudes komplett erneuert sowie das Kunstrasenkleinfeld saniert werden. Das Gebäude wird hauptsächlich von den an der Göschenstraße beheimateten Fußballern vom Wittenauer SC Concordia, aber auch von Hockeyspielern der Berliner Bären genutzt – zudem gibt es dort Berufsschul- und Schulsport. Voraussichtlicher Beginn der Maßnahme soll im Oktober sein.
Zwar wird das Sportstättensanierungsprogramm sehr begrüßt. Allerdings sieht man die anstehende Sanierung in Wittenau auch mit Sorge: „Zunächst war davon die Rede, dass die gesamte Anlage gesperrt werden muss, weil das Gebäude ja komplett entkernt werden soll“, erklärte Holger Seidel, Vorsitzender beim Wittenauer SC. „Und dann gefährdet so eine Maßnahme mal eben die Existenz eines ganzen Vereins, da man den Mitgliedern, vor allem den Kindern und Jugendlichen, ja nicht einfach sagen kann: So, jetzt trainieren und spielen wir die nächsten Jahre an der Kienhorststraße, Königshorster Straße, im Cité Foch. Außerdem hängt bei unserem Vereinsheim ja noch ein Wirtschaftsbetrieb dran, der für uns und unsere Existenz auch nicht ganz unwichtig ist.“ Jetzt sieht es zumindest danach aus, als sollte es weiterhin einen Spiel- und Trainingsbetrieb geben können – wenn auch vermutlich eingeschränkt. Aber ob als alternative Umkleiden zum Beispiel Container aufgestellt oder Räumlichkeiten des angrenzenden Oberstufenzentrums an der Cyclopstraße genutzt werden können, ist noch völlig offen.
Bereits in diesen Tagen sollen die Arbeiten am Bootshaus im Borsighafen, das von der Ruderriege TV Waidmannslust, dem Nordberliner Tauchverein und dem Landeskanuverband Berlin genutzt wird, beginnen. In den Sommerferien ist der Start der Maßnahmen in den Sporthallen Hatzfeldtallee und Aroser Allee anvisiert. In Tegel soll für 70 000 Euro die Prallwand und in der kleinen Gymnastikhalle in der Aroser Allee für 50 000 Euro der Hallenboden saniert werden. Auf der Sportanlage an der Scharnweberstraße soll der Ballfangzaun für ebenfalls 50 000 Euro instand gesetzt werden. Auf der Sportanlage Finsterwalder Straße, auf der bereits in den vergangenen Jahren aufwendige Sanierungen der Leichtathletikanlagen und der Tartanbahn stattgefunden haben, sollen für 115 000 Euro ein Container zur Unterbringung diverser Sportgeräte sowie zusätzliche Geräte und eine Wassergrabenabdeckung angeschafft werden. Und in der Sporthalle an der Thurgauer Straße soll die im vergangenen Jahr begonnene Erneuerung der Umkleidekabinen für 140 000 Euro fertiggestellt werden.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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