Investition von 150 Millionen Euro geplant
Start für den Ziekowkiez

Wo die Ziekowstraße von Borsigwalde in Tegel übergeht, könnte in den kommenden Jahren der Ziekowkiez entstehen.  | Foto: Christian Schindler
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Reinickendorf wird in den nächsten zehn Jahren einen neuen Kiez bekommen – den Ziekowkiez.

Als Sebastian Krüger erstmals im vergangenen Jahr über die Entwicklung rund um die Ziekowstraße sprach, löste er oft Verwunderung aus: „Ziekowkiez, den gibt es hier doch gar nicht?“. Dass es den doch irgendwann geben wird, dafür werden Sebastian Krüger und seine Mitarbeiter in den kommenden Jahren viel tun. Krüger ist Regionalleiter des Wohnungsbauunternehmens Vonovia.

Das Unternehmen Vonovia besitzt rund um die südliche Ziekowstraße 1100 Wohnungen, die in den 1950er Jahren gebaut wurden. Die sollen jetzt Schritt für Schritt modernisiert werden. Doch das ist nur der kleinste Schritt in Richtung Ziekowkiez als Heimat selbstbewusster Bewohner. Zwischen die bestehenden Häuserzeilen werden Neubauten gesetzt, die Dreigeschosser zudem aufgestockt.

Wohnungen sollen auf
künftigem Supermarkt entstehen

Hinter dem Hochhausblock an der Ziekowstraße soll zudem ein Supermarkt entstehen. Die dort vorhandenen Garagen verschwinden, allerdings nicht die Stellmöglichkeiten. Sie kommen in eine Tiefgarage. Ganz dem neuesten Stadtplanungstrend entsprechend, werden zudem Wohnungen über den Supermarkt gebaut. Ist alles fertig, wird es zwischen 500 bis 600 neue Wohnungen geben.

Auch die Verkehrssituation soll sich verbessern. Die Oeserstraße soll für zweiseitiges Parken erweitert werden.

Für die Mammutaufgabe braucht es Zeit. Erst muss der Bezirk noch einen Bebauungsplan aufstellen. Geht das schnell, kann in zwei Jahren mit dem Bauen begonnen werden. Dann wird rund fünf Jahre lang intensiv gebaut. Ist alles fertig, dürfte das Unternehmen Vonovia, das in Deutschland und Österreich rund 400.000 Wohnungen besitzt, zwischen 140 und 150 Millionen Euro investiert haben.

Wege und Grünanlagen verbessern

Krüger begeistert sich für die Aufgabe. Denn mittlerweile entspreche das Viertel kaum noch heutigen Ansprüchen. Die Wohnungen haben meistens nur zwei Zimmer, bei Größen von selten mehr als 60 Quadratmetern. Einen Supermarkt in fußläufiger Entfernung gibt es nicht. Die Wege in den Grünanlagen sind für Rollstuhlfahrer und Rollatornutzer nicht immer leicht zu nutzen. Auch an der Beleuchtung hapert es.

Vonovia will bei den Planungen auf die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Mieter eingehen. Im Sommer soll es Mieterwerkstätten geben zu den Themen Mobilität und Modernisierung. Das Bebauungsplanverfahren selbst bietet auch Beteiligungsmöglichkeiten. Im „Kiezschaufenster“, Ziekowstraße 114, können sich Interessierte zudem dienstags 9 bis 13 Uhr, donnerstags 14 bis 18 Uhr und freitags von 13 bis 17 Uhr über den Stand der Planungen informieren.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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