Tag des offenen Denkmals 2024 in Reinickendorf
Veranstaltungen stehen unter dem Motto "Zeitzeugen der Geschichte"

Der Tag des offenen Denkmals bietet Gelegenheit zu einem Besuch des ehemaligen Flughafengeländes in Tegel. | Foto:  Tegel Projekt GmbH, Christian Sommer
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  • Der Tag des offenen Denkmals bietet Gelegenheit zu einem Besuch des ehemaligen Flughafengeländes in Tegel.
  • Foto: Tegel Projekt GmbH, Christian Sommer
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Am Sonnabend, 7. und Sonntag, 8. September, findet der Tag des offenen Denkmals statt. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Zeitzeugen der Geschichte“. Auch in Reinickendorf gibt es dafür zahlreiche Beispiele. Hier eine Auswahl.

Der Klassiker. Ein besonderer Zeitzeuge ist das ehemalige Flughafengelände in Tegel. Führungen über das Areal finden in einem Oldtimerbus statt. Die Touren starten am 7. und 8. September jeweils um 10.30. 12.30, 14.30 und 16.30 Uhr am Infocenter TXL, Adresse Flughafen Tegel 1. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich: www.museumsdienst.berlin/museumsdienst/berlin- txl/fuehrungen/anmeldung-bustour.html. Auch im Infocenter gibt es Programm. An beiden Tagen ist dort von 10 bis 17 Uhr die Ausstellung „Material Culture Berlin TXL 2024“ zu sehen.

LabSaal und mehr. Im LabSaal in Alt-Lübars 8 finden derzeit Sanierungsarbeiten statt. Der Verein Natur und Kultur, Träger des Veranstaltungsorts, geht aber davon aus, dass sie zum Denkmaltag abgeschlossen sind. Denn am 8. September sind im LabSaal um 14 Uhr ein Konzert der „Falschen Fuffziger“ und um 18 Uhr ein Auftritt des Kabarettisten Arnulf Rating vorgesehen. Außerdem gibt es an diesem Tag weitere Veranstaltungen in Lübars. Um 12, 14 und 16 Uhr starten Führungen durch das Dorf. Treffpunkt ist vor dem LabSaal. Die Feuerwache in Alt-Lübars 12 ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet und bietet bei Bedarf ebenfalls Führungen an. Besucht werden können auch die Dorfkirche, Alt-Lübars 11 und der Kräuterhof in Alt-Lübars 15.

Besondere Radtour. Eine vierstündige Fahrradexkursion führt am 7. September zu Stätten gemeinwohlorientierter Versorgung in Tegel. Start ist um 10 Uhr am S-Bahnhof Alt-Tegel. Das Gelände des ehemaligen Gaswerks, die Kleinhaussiedlung am Steinberg und die Baugenossenschaft Freien Scholle sind Ziele der Radtour. Teilnahme nach Anmeldung bis spätestens 31. August unter www.aiv-berlin-brandenburg.de.

Ausstellung zum Jubiläum. Das Buddhistische Haus am Edelhofdamm 54 feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Anlässlich des Jubiläums wurde eine Ausstellung konzipiert, die am 7. September von 10 bis 18 und am 8. September von 11 bis 19 Uhr besucht werden kann. Auch Filmvorführungen und Gespräche finden während diesen Zeiten statt.

Andere Gotteshäuser. Veranstaltungen gibt es auch in mehreren Kirchen. Die Dorfkirche Heiligensee, Alt-Heiligensee 43, lädt am 7. September von 14 bis 16 Uhr zum Besuch. Um 17 Uhr gibt es ein Konzert. Die Dorfkirche Alt-Wittenau, Alt-Wittenau 64a, kann an beiden Tagen von 13 bis 18 Uhr besichtigt werden. Führungen sind bis 17 Uhr jeweils zur vollen Stunde. In der Königin-Luise-Kirche, Bondickstraße 14, gibt es am Sonntag um 11 und 12.30 Uhr geführte Rundgänge. Öffnungszeit: 11 bis 14 Uhr. Um die sakrale Architektur im Märkischen Viertel geht es bei einer Tour am 8. September ab 11 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz vor dem Evangelischen Gemeindezentrum Apostel Johannes am Dannenwalder Weg 167.

Die Dorfkirche in Alt-Tegel 39a ist am Sonnabend von 10 bis 18 und Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Am Sonntag um 14, 15, 16 und 17 Uhr finden Turmführungen statt. Dafür ist eine Anmeldung unter info@vivo-kulturkirche.de erforderlich. Bitte dabei auch die gewünschte Uhrzeit angeben.

Zeugen schrecklicher Zeiten. Die Gedenkstätte Historischer Ort Krumpuhler Weg am Billerbecker Weg 123a erinnert an das Zwangsarbeiterlager (1942 bis 1945). Über diese Vergangenheit berichtet eine Führung am 8. September um 14 Uhr. Teilnahme nach Anmeldung bis spätestens 5. September beim Museum Reinickendorf auf www.museum-reinickendorf.de.

Auch die Geschichte der Invalidensiedlung in Frohnau hängt mit der Nazizeit zusammen. Sie wurde damals geplant und gebaut, ihr Kommandant Wilhelm Staehle war Widerstandskämpfer und wurde kurz vor Kriegsende ermordet. „Entstehung, Entwicklung und Perspektiven“ unter diesem Titel stehen zwei Führungen am 8. September um 11 und 14 Uhr. Treffpunkt ist an der Haltestelle Invalidensiedlung. Auch hier ist eine Anmeldung bis 6. September erforderlich: www.berlin.de/vhs/volkshochschulen/reinickendorf.

Hannah Höchs Refugium. 1939 zog die Künstlerin Hannah Höch in das Haus mit Garten An der Wildbahn 33 in Heiligensee, wo sie bis zu ihrem Tod 1978 lebte. An beiden Denkmaltagen ist dort von 14 bis 18.30 Uhr geöffnet. Jeweils um 14.30 Uhr gibt es den Vortrag mit Musik und Kurzfilm „Hannah Höch in Heiligensee“. Im Atelier ist eine Ausstellung mit Landschaftsbildern von Johannes Bauersachs zu sehen.

Gebäude mit Geschichte. Die 1988 eröffnete Humboldt-Bibliothek an der Karolinenstraße 19 gilt als ein Vorzeigebau, auch über den Bezirk hinaus. Einblicke in ihre Architektur geben drei Führungen am Sonnabend um 14.15, 15 und 15.45 Uhr. Auch das Rathaus Reinickendorf am Eichborndamm 215 weist einige Besonderheiten auf. Genau genommen handelt es sich um zwei Gebäude, den 1911 eingeweihten Altbau sowie den Neubau aus den 1950er Jahren. Mehr dazu erfahren Interessierte bei zwei Führungen am 8. September um 13 und um 15 Uhr. Auch hier ist eine Anmeldung bis 5. September beim Museum Reinickendorf nötig. Das Museum selbst in Alt-Hermsdorf 35 präsentiert am 8. September Einblicke in sein Lapidarium im Museumsgarten. Dort sind Bestände des ehemaligen Straßenmöbelmuseums untergebracht, das der Galerist Konrad „Jule“ Hammer einst im Innenhof des Tegel-Centers unterhalten hat. Die Exponate können von 9 bis 17 Uhr besichtigt werden. Eine Führung gibt es um 13 Uhr.

Weltkultur- und anderes Erbe. Die 1931 fertiggestellte Weiße Stadt gilt als eines der bekanntesten Beispiele für den Wohnungsbau in der Weimarer Republik. Sie hat seit 2008 den Status des UNESCO-Weltkulturerbes. Einblicke in das Ensemble bieten Führungen am 7. und 8. September, jeweils um 10 und 13 Uhr. Anmeldung bis 5. September unter www.deutsche-wohnen.com.

Mit der Weißen Stadt haben sich auch Schülerinnen und Schüler der Schule am Fließtal beschäftigt und davon ausgehend eigene Vorstellungen und Modelle von optimalen Wohnverhältnissen erstellt. Das Ergebnis wird am 7. September ab 10 Uhr im Museum Reinickendorf präsentiert.

Neben diesem Welterbe gibt es im Bezirk auch noch weitere Gebäude mit interessanter, aber häufig weniger bekannter Geschichte. Zum Beispiel die Wohnanlage Ollenhauerstraße 48, die 1927/28 nach Plänen des Architekten Erwin Anton Gutkind entstand. Am 8. September gibt es dort um 11 und 12.30 Uhr geführte Rundgänge. Eine Anmeldung per E-Mail: paulina.dura90@gmail.com wird gewünscht.

Auch das Gebäude Zeltinger Straße 6 in Frohnau hat eine wechselvolle Geschichte. Der heutige Sitz des Centre Bagatelle wurde 1925 als Landhaus errichtet. Ab 1940 wird es von der NSDAP genutzt. Nach Kriegsende übernehmen die französischen Alliierten das Gebäude und machen es zum Kulturhaus. Am 8. September ist das Haus von 11 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen werden nach Bedarf angeboten. Außerdem gibt es um 11.30, 13.30 und 15.30 Uhr Vorträge zur Historie sowie um 12.30 und 14.30 Uhr zum Architekten Paul Poser.

Ein ebenfalls interessantes Gebäudeensemble befindet sich auf der Insel Valentinswerder im Tegeler See. Mehr dazu ist bei einem Vortrag am 8. September um 15 Uhr zu erfahren. Er findet im Rondell in der Inselmitte statt. Zu erreichen ist Valentinswerder nur per Schiff.

Weitere Informationen zum Tag des offenen Denkmals finden sich unter https://denkmaltag.berlin.de/.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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