Blick auf den Widerstand
Ausstellung "In Memoriam 20. Juli 1944"

Vertreter des Bezirks und von Soproro bei der Eröffnung der Ausstellung. | Foto: Bezirksamt Reinickendorf
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  • Vertreter des Bezirks und von Soproro bei der Eröffnung der Ausstellung.
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Am 20. Juli jährte sich zum 80. Mal der Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler durch die Gruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Auch über dieses Datum hinaus regt das Thema Widerstand zum Nachdenken an.

Zum Beispiel im Sozialwarenhaus Soproro (der Namen steht für "Sozialprojekt Reinickendorf-Ost") an der Roedernallee 88/90. Während der Geschäftszeiten kann dort die Ausstellung "Die wir nicht vergessen dürfen... Erinnerung – Gedenken – Vermächtnis. In Memoriam 20. Juli 1944" besichtigt werden. Das Besondere an dieser Schau: Sie wurde von Mitarbeitern, der Geschäftsführung sowie Mitgliedern des Vereins erarbeitet.

Das passierte auch mit unkonventionellen Mitteln, etwa in Form einer künstlerischen Auseinandersetzung. Bilder beschäftigen sich konkret oder abstrakt mit Ereignissen oder Personen des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. Das Gedenken bezieht sich auch nicht allein auf Stauffenberg und den 20. Juli. Es geht ebenso um Gruppen wie die sogenannte Rote Kapelle und ihre Mitglieder, den Kreisauer Kreis, die Weiße Rose um die Geschwister Scholl, die Bekennende Kirche und den Theologen Dietrich Bonhoeffer oder den katholischen Priester Alfred Delp. Diese und weitere ausführliche Beschreibungen sind auch in einer fast 70 Seiten starken Broschüre nachzulesen, die ebenfalls Teil des Projekts ist.

Das Ziel sei ein niederschwelliger Zugang zu diesem Thema gewesen, erklärte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Frank Zwiener. Ebenso die Frage, was die Ereignisse von damals uns noch heute bedeuten. Eine Antwort darauf findet sich auch auf der Webseite von Soproro. Das Sozialwarenhaus erlebe täglich, wie sich immer mehr Menschen von unserer Gesellschaft ausgeschlossen fühlen, heißt es dort. "Um politische Fehlentwicklungen zu vermeiden, heißt es, aus der Vergangenheit lernen." Das Projekt und die Broschüre sollen dem Grauen von damals eine Gestalt und den Widerstandskämpfern eine aktuelle Stimme geben. "Bildung ist die Grundlage für Erfolg und Menschlichkeit. Sie ermöglicht historische Reflexion und Fortschritt". Die Ausstellung sei deshalb "auch eine Einladung zum Dialog".

Ausstellung und Begleittext entstanden mit Unterstützung der BVV Reinickendorf. Schirmherrin ist Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU). Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Sonnabend 10 bis 14 Uhr. Die Broschüre und weitere Informationen finden sich auch unter www.soproro.de/erinnern-gedenken-vermaechtnis/.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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