Wunsch nach kleineren Schulklassen groß
Berliner CDU stellt Ergebnisse einer eigenen Bildungsumfrage vor
Die CDU-Fraktion im Abgeordentenhaus hat zum Ende des zurückliegenden Schulhalbjahres eine Bildungsumfrage in Auftrag gegeben. Mehr als 47 000 Berliner wurden befragt, davon waren 3436 Menschen aus Reinickendorf.
Die Ergebnisse waren zwar einigermaßen erwartbar. So ist es zum Beispiel wenig verwunderlich, dass 85 Prozent der Reinickendorfer kleinere Schulklassen befürworten. Wer will das nicht? Oder, dass eine Lehrkräfteausstattung von 110 Prozent an jeder Schule 79,5 Prozent der Befragten gut fanden. Eher überraschend war dagegen, dass 88 Prozent und damit der höchste Wert im Bezirk, sich hinter die Forderung stellten, es brauche eine verpflichtende digitale Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer. Anscheinend werden bei der interaktiven Kompetenz der Pädagoginnen und Pädagogen Defizite gesehen.
Nur wenig dahinter, nämlich bei 87,5 Prozent, befindet sich die Zustimmung zum Anschluss aller Schulen an das Breitbandnetz sowie einem leistungsfähigen Wlan.
Speziell um die Organisation in Zeiten der Pandemie ging es bei sechs der insgesamt 17 Fragen. Etwa um den Einsatz von Luftfiltern (70 Prozent Zustimmung), hybride Modelle mit Präsenz- und Fernunterricht (71,5 Prozent) oder flexible Schulzeiten an Vor- und Nachmittagen (73 Prozent). Zumindest das letztere Ergebnis war nicht unbedingt zu erwarten. Denn ein veränderter Stundenplan greift massiv in das Berufs- und Familienleben ein.
Hinter regelmäßigen Corona-Schnelltests standen dagegen nur 62 Prozent. Ein innerhalb der Erhebung unterdurchschnittlicher Wert. Das Einführen von extern orientierten Vergleichsarbeiten hielten 63,5 Prozent für einen guten Vorschlag. 67 Prozent stellten sich hinter die Forderung, Lehrerinnen und Lehrer wieder zu verbeamten. 26,5 lehnten das ab. So viele wie bei keiner anderen Frage.
Abgesehen von der Einschätzung zur Zufriedenheit mit der Bildungspolitik des aktuellen rot-rot-grünen Senats. Die bewerteten nur neun Prozent positiv. 77 Prozent dagegen negativ, 14 Prozent votierten unentschieden.
Seit genau 25 Jahren verantworte die SPD mittlerweile das Bildungsressort in Berlin. Das sei genug, erklärte Stephan Schmidt, CDU-Abgeordneter für Heilgensee, Konradshöhe und Tegelort. Die Umfrageergebnisse in Reinickendorf wertete er als Unterstützung für die Vorschläge seiner Fraktion.
Der Union sind nach eigener Einschätzung die Belange von Eltern sowie Schülerinnen und Schüler bei ihrer Schulpolitik am wichtigsten, wie es ebenfalls in einem Initiativvorschlag hieß. Dieser Aussage stimmten aber nur 45,5 Prozent der Befragten zu. Es ist der mit Abstand geringste Zuspruch. 26 Prozent lehnten diese Prioritätensetzung sogar ab. 28,5 Prozent hatten hier keine Pro- oder Contra-Meinung.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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