Aktivitäten am Ende eines besonderen Schuljahrs
Film, Theater, Umweltschutz – Wo sich Schüler trotz der Pandemie engagierten
Das abgelaufene Schuljahr war nicht einfach. Aber trotz aller Schwierigkeiten schafften es manche Schulen, Projekte auf die Beine zu stellen. Sie dienten dem eigenen Zusammenhalt, aber auch der Allgemeinheit. Hier drei Beispiele:
Unterm Birnbaum. Auch in diesem Jahr hat die Theater-AG der Paul-Löbe-Schule ein bekanntes Werk aus der Literaturgeschichte einstudiert und aufgeführt. Es ist das fünfte Projekt dieser Art. Wie schon 2020 entstand es unter Corona-Bedinungen. Die Schülerinnen und Schüler mussten erneut improvisieren. Im vergangenen Jahr wurde aus "Der zerbrochene Krug" von Heinrich von Kleist ein Hörspiel. Jetzt gab es einen Film. Inszeniert wurde die Kriminalnovelle "Unterm Birnbaum" von Theodor Fontane. Die Geschichte über einen Gastwirt, der einen Mord begeht, um seine Schulden loszuwerden, ist vor allem deshalb bis heute bekannt, weil sie mehrfach verfilmt wurde, zuletzt 2019 anlässlich von Fontanes 200. Geburtstag. Und jetzt von der Paul-Löbe-Oberschule. Es passt hier, die Schule als Ganzes zu nennen. Denn es weit mehr Mitwirkende als die Theater AG beteiligt.
Etwa die Schülerfirma "Möbel und Design". In den neunten Klassen gab es ein Projekt Filmmusik. Auch die Teilnehmer des Wahlpflichtfachs Veranstaltung steuerten ihre Expertise bei. Die Dreharbeiten fanden in der Schule statt. Das Resultat wurde in der Aula vorgeführt, im eher kleinen Rahmen und alle Besucher auf Abstand. Schon deshalb soll der Film jetzt auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es sei geplant, ihn zu streamen, hieß es bei der Schule. Näheres werde auf www.paul-loebe-schule.de mitgeteilt.
Müllsammel-Wettbewerb. Rund 300 Schüler der Carl-Benz-Oberschule waren am 15. Juni in Hermsdorf unterwegs, um Müll zu sammeln. Bei dieser als "Hermsdorftag" deklarierten Aktion schwärmten die Siebt- bis Neuntklässler gruppenweise in festgelegten Gebieten mit bis zu sechs Straßenzügen aus. Ausgestattet mit Tüten und Handschuhen wurde alles aufgesammelt, was dort nicht hingehört. Einen Anreiz, die Arbeit besonders aufmerksam zu erledigen, gab es außerdem. Die Gruppe, die den meisten Müll gesammelt hatte, bekam für ihre Klasse einen zusätzlichen Wandertag. Die Idee zu diesem Einsatz hatten die neuen Schulleiter, Direktor Thomas Knaack und sein Stellvertreter Patrik Ulrich-Sroka. Die Aktion sollte auch für die Verbindung zum Ortsteil stehen. Am Ende kamen rund 13,5 Kilogramm Abfall zusammen, die zusammen mit dem Schulmüll entsorgt wurden.
Eine weitere Aktion gab es in den Tagen danach. Auf dem Schulhof übernahmen die Klassen den Grünschnitt und brachten ihn auf Vordermann. Die abgeschnittenen Zweige landeten in einem Container, den das Straßen- und Grünflächenamt zur Verfügung gestellt hatte.
Gerettetes Theaterprojekt. Zwei- bis dreimal in der Woche proben. Und das einigermaßen entfernt von der eigenen Umgebung. Die Fünftklässler aus der Grundschule an der Peckwisch im Märkischen Viertel trafen sich in den Wochen vor den Ferien regelmäßig im Künstlerhof Frohnau, um dort ihr Theaterstück "Herr der Diebe" einzustudieren. Eine Aufführung frei nach dem gleichnamigen Roman von Cornelia Funke. Die Proben, unter der Leitung von Birgit Wölke vom Künstlerhof und Klassenlehrerin Jule Czesnik, fanden im Freien, teilweise auch in einem Pavillon statt. Die Vorstellung am 18. Juni ging ebenfalls "Open Air" über die Bühne.
Die Schüler kämen aus zwölf verschiedenen Herkunftsländern, schrieb Jule Czesnik. Theaterspielen gehöre schon seit Jahren zum Unterrichtsprogramm. Die Stücke würden immer passend zur eigenen Lebenssituation ausgesucht. Vermittelt werden sollen dadurch Handlungskompetenz, soziale Kommunikation, Kreativität, Selbstständigkeit und gleichzeitig Teamfähigkeit. Ebenso wie das Reagieren auf besondere Herausforderungen wie in diesem Jahr. Die begannen bereits damit, dass die Kinder allein zum Künstlerhof fahren mussten, weil gemeinsame Ausflüge nicht erlaubt waren. Das sind Erfahrungen, an die sich die Beteiligten wahrscheinlich bleibend erinnern werden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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