Betreuungsbedarf steigt weiter
In Reinickendorf fehlen bis Ende 2025 rund 1000 Kitaplätze

Trotz des Ausbaus an Kitaplätzen fehlen dem Bezirk Reinickendorf bis Ende 2025 insgesamt 1851 Betreuungsplätze. Vor allem im Märkischen Viertel tut sich eine große Lücke auf. Hinzu kommt, dass selbst vorhandene Angebote aktuell nicht ausgenutzt werden.

Auf dem Papier stehen 12 151 Plätze in Kindertagesstätten (Stand Ende August). Davon werden aber nur knapp 11 000 angeboten. Zudem gibt es 320 Plätze in der Kindertagespflege. Die Zahl reicht aber nicht, um den steigenden Bedarf abzudecken. "Bis zum 31. Dezember 2025 fehlen perspektivisch 1851 Betreuungsplätze in Reinickendorf", teilte das Jugendamt auf eine Anfrage des Bezirksverordneten Tomasz Klon (CDU) mit . Zwar sollen bis zu diesem Zeitpunkt 581 weitere Plätze geschaffen werden und bis 2027 insgesamt 800 Plätze. Dennoch bleibt eine Lücke von rund 1000 Plätzen.

Bereits aktuell gibt es Unterbringungsprobleme in vielen Bezirksregionen. Und obwohl in den vergangenen Jahren weitere Kapazitäten geschaffen wurden, reicht die Zahl an Betreuungsplätzen nicht, um die stärker steigende Nachfrage auszugleichen. Dies liegt auch daran, dass selbst vorhandene Kapazitäten in den Kindertagesstätten nicht völlig ausgeschöpft werden. Das liegt zum einen am Um- oder Anbau mehrerer Kitas und zum anderen am Fachkräftemangel. Wenn nicht genügend Personal zur Verfügung steht, werden weniger Kinder aufgenommen, als eigentlich an Platz vorhanden ist.

Um zumindest diese Lücke zu schließen, will das Jugendamt weitere Kitas mithilfe von Förderprogrammen von Land und Bund eröffnen und mehr qualifizierte Fachkräfte anwerben. Auch strebt die Verwaltung eine Zusammenarbeit mit Nachbarbezirken an, um Kindern, die am Rand von Reinickendorf wohnen, den Kitabesuch in Pankow oder Mitte zu ermöglichen, sofern vorhanden. Zudem werde auch den Wohnungsbaugesellschaften immer wieder deutlich gemacht, dass weitere Kita-Standorte benötigt würden.

Im übrigen konnte das Jugendamt mitteilen, dass kaum Eltern gegen das Bezirksamt klagen, um den gesetzlichen Rechtsanspruch für einen Kitaplatz für ihr Kind nach dem ersten Lebensjahr durchzusetzen. Seit 2017 sind es insgesamt zehn Fälle gewesen. Die meisten Klagen, insgesamt fünf, wurden 2019 eingereicht. Davon stammen drei aus dem Märkischen Viertel.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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