Das Angebot ist oftmals größer als die Nachfrage
Nach Anmeldungen für Oberschulplätze zeigen sich extreme Unterschiede

Das aktuelle Ranking der Anmeldungen für die weiterführenden Schulen in Berlin ist noch nicht veröffentlicht. Es braucht aber keine hellseherischen Fähigkeiten, um schon jetzt sagen zu können, dass die Max-Beckmann-Oberschule zu den Lieblingsschule gehört.

Die Sekundarschule in der Auguste-Viktoria-Allee bietet für das kommende Schuljahr 150 Plätze für künftige Siebtklässler. Mehr als doppelt so viele – exakt 367 Schülerinnen und Schüler – gaben die Schule als Erstwunsch an. Das ist wie schon in den vergangenen Jahren ein Spitzenplatz unter den Berliner Sekundarschulen. Allerdings nicht die Top-Position. Denn zumindest in Reinickendorf gaben 385 die Bettina-von-Arnim-Schule als Erstwunsch an. Die Sekundarschule im Märkischen Viertel bot sogar mit 214 so viele Plätze an, wie keine andere im Bezirk. Aber selbst dieses Angebot reicht ja nicht, um die Nachfrage zu befriedigen.

Diese Zahlen teilte das Bezirksamt auf eine Anfrage des SPD-Bezirksverordneten Gerald Walk mit. Den umfangreichen Fragekatalog und die Antworten lassen sich im Internet auf https://bwurl.de/17z6 nachlesen. Laut dem Schulamt sind die Max-Beckmann- und die Bettina-von-Arnim-Schule besonders nachgefragte Schulen. Andere Sekundarschulen können dagegen nach den Erstanmeldungen nicht einmal ihre ohnehin geringere Anzahl an Plätzen besetzen. Dies schlägt sich auch im Gesamtergenis nieder. So steht in Reinickendorf ein Angebot von insgesamt 1389 Schulplätzen für die Jahrgangsstufe 7 nur 1223 Anmeldungen gegenüber.

Ähnliches gilt für die Gymnasien, wo die 1044 Angebote 953 Mal nachgefragt wurden. Das größte Interesse verzeichnete mit 172 Schülern das Gabriele-von-Bülow-Gymnasium. Allerdings können nur 160 Siebtklässler aufgenommen werden. Beim Georg-Herwegh-Gymnasium geht die Rechnung fast auf: Es gibt 163 Anmeldungen bei 160 Plätzen. An das Friedrich-Engels-Gymnasium wollen 160 Kinder, aber nur 96 finden Platz.

Alle Schüler mussten drei Wunschschulen angeben. Kann der Erstwunsch nicht erfüllt werden, wird der Zweitwunsch und schließlich Drittwunsch realisiert. Ist keiner der Wünsche zu erfüllen, wird eine Schule mit noch freien Kapazitäten zugeteilt. Spätestens dann wird die Schullotterie von manchen Auseinandersetzungen begleitet.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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