Schulbau gestrichen
Wie sich Kürzungen und Verzögerungen in Reinickendorf auswirken

Auf diesem Grundstück sollte die neue Grundschule für Reinickendorf-Ost eigentlich gebaut werden. Dahinter sind einige Gebäude der Weißen Stadt zu sehen. | Foto:  Thomas Frey
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Um den Neubau einer Grundschule in Reinickendorf-Ost hatte es schon bisher einige Turbulenzen gegeben. Wie mehrfach berichtet, galten die Pläne für den Standort an der Aroser Allee, Ecke Thurgauer Straße als nicht kompatibel mit dem benachbarten Weltkulturensemble der Weißen Stadt. Ein eventueller Baubeginn war deshalb bereits in weite Ferne gerückt.

So wie es jetzt aussieht, wird es ihn aber überhaupt nicht geben. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie habe unlängst mitgeteilt, dass nach ihren Berechnungen kein Bedarf für diesen Schulneubau gesehen werde, teilte das Schulamt auf Anfrage der Berliner Woche mit. Der Bezirk sei davon sehr überrascht worden. Er habe nochmals seinen Standpunkt vertreten und die Notwendigkeit eines Grundschulneubaus detailliert dargestellt. Eine Antwort der Senatsverwaltung stehe noch aus.

Anlass für die Anfrage war, ob und in welchem Umfang der Bezirk von den Verzögerungen bei Sanierungen oder Erweiterungen an Schulen betroffen ist. Die übermittelte Liste umfasst zehn Standorte, bei denen davon ausgegangen wird, dass sich die Bauvorhaben zwischen einem bis zu vier Jahren verschieben. Mit einem Verzug von jeweils zwölf Monaten wird beim Einrichten der beiden als Ausweichplätze vorgesehenen Gebäude am Uranusweg und an der Heidenheimer Straße gerechnet. Zwei Jahre sind es bei der Hermann-Schulz- und der Peter-Witte-Grundschule. Bei der Ringelnatz- und der Charlie-Chaplin-Grundschule, der Carl-Bosch-Schule und dem Gabriele-von-Bülow-Gymnasium verschieben sich die Arbeiten um drei, bei der Kolumbus-Grundschule um vier Jahre.

Die Verzögerungen, die zunächst als Kürzungen aufzufassen sind, werden von der Senatsfinanzverwaltung mit Unwägbarkeiten im Haushalt und einem befürchteten Rückgang der Steuereinnahmen begründet. In den Bezirken formiert sich dagegen Widerstand, etwa mit Verweis auf weiter steigende Schülerzahlen und den dringenden Sanierungsbedarf in vielen Schulgebäuden.

In Reinickendorf werden am 27. August 2683 Kinder eingeschult. Alle konnten untergebracht werden, betonte das Schulamt. In einigen Regionen seien wegen der großen Anzahl an Schulanfängern aber zusätzliche Klassen eingerichtet worden. Als Beispiele dafür wurde neben dem Märkischen Viertel auch Reinickendorf-Ost genannt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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