In den frühen Morgenstunden des 11. März verübten Unbekannte einen Brandanschlag gegen den Kulturverein „Koca Sinan“ an der Kreuzung Pankower Allee und Kühleweinstraße.
An dem Gebäude, in dem der Verein auch eine Moschee in Form eines Gebetsraumes betreibt, entstand erheblicher Sachschaden. Menschen wurden jedoch nicht verletzt.
Nach bisherigen Erkenntnissen hörten Zeugen gegen 2 Uhr ein Klirren und sahen drei als Jugendliche beschriebene Verdächtige an der Ecke Kühleweinstraße und Pankower Allee, die dann in Richtung Letteplatz wegliefen. Anschließend entdeckten die Zeugen eine eingeworfene Scheibe an dem türkischen Verein im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses sowie ein Feuer in den Räumen und alarmierten Polizei und Feuerwehr.
Feuerwehrleute löschten den Brand. Der Hauptraum brannte komplett aus. Verletzt wurde niemand. Nach derzeitigen Erkenntnissen wird von einer politisch motivierten Straftat ausgegangen; der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin hat die Ermittlungen übernommen.
Ein Ermittlungsansatz der Beamten ist, dass es in der Nacht zum 11. März bundesweit zu Anschlägen auf türkische Einrichtungen oder der offiziellen Türkei nahe stehenden Organisationen gab. Dies könnte auf den türkisch-kurdischen Konflikt verweisen. Bei anderen Anschlägen auf islamische Einrichtungen konnten oft Rechtsextreme als Täter ermittelt werden.
Der Verein "Koca Sinan" gehört zum Ditib-Verband, der dem türkischen Außenministerium nahe steht. Vor Ort beteiligen sich die Vereinsmitglieder am interreligiösen Dialog des CDU-Abgeordneten Burkard Dregger. Für das Quartiersmanagement Letteplatz sind sie verlässliche Kooperationspartner. Wegen der massiven Zerstörungen in den Vereinsräumen könnte die Vereinsarbeit in nächster Zeit in Räumen der nahe gelegenen Reginhard-Grundschule stattfinden.
Die Polizei bittet nach wie vor um Hinweise zu der Tat. Sie sollten an das Landeskriminalamt, Bayernring 44 in Tempelhof, unter 46 64 95 24 11 oder an jede andere Polizeidienststelle gegeben werden.
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