Opfer identifiziert anhand von Zahnimplantaten
Elf Jahre Haft für Erwürgen der Geliebten

Das Berliner Landgericht hat am 6. Mai einen 42-jährigen Reinickendorfer wegen Totschlags und Betrugs zu einer elfjährigen Haftstrafe verurteilt.

Der Fall hatte im vergangenen Jahr bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Am 5. Juli hatte ein Spaziergänger in Thüringen an einem Feldweg einen Koffer gefunden, in dem sich die schon stark verweste Leiche einer Frau befand. Erst im August fanden die Ermittler heraus, dass es sich um eine 49-jährige aus der Reginhardstraße handelte. Nach einem Zeugenaufruf in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY …ungelöst“ hatte sich ein Berliner Zahntechnik-Labor gemeldet, dessen Mitarbeiter sich an die in der Sendung gezeigten auffälligen Implantate erinnerten.

Von der Geliebten erpresst

Kurz darauf wurde der Nachbar des Opfers festgenommen. Er hatte die Frau im Juni erwürgt und dann mit ihrer Geldkarte fast 16.000 Euro abgehoben. Der verheiratete Mann hatte schon länger ein Verhältnis mit der Nachbarin. Und diese wollte offenbar mehr. Als die Frau drohte, der Ehefrau ihres Geliebten von dem Verhältnis zu berichten, geschah nach Auffassung des Gerichts die Tat. Im Anschluss verstaute der Mann die Leiche in einem Koffer, fuhr sie im Auto nach Thüringen und legte sie an dem Feldweg ab.

Der Staatsanwalt hatte in dem Verfahren eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes verlangt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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