Förderung des musikalischen Nachwuchses
Freies Orchester probt locker, aber mit Anspruch

Symeon Ioannidis probt mit dem Freien Orchester Berlin wöchentlich an der Teichstraße. | Foto: Christian Schindler
4Bilder
  • Symeon Ioannidis probt mit dem Freien Orchester Berlin wöchentlich an der Teichstraße.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Seit zwei Jahren gibt es das Freie Orchester Berlin. Die Amateurmusiker proben regelmäßig mit dem renommierten Dirigenten Symeon Ioannidis.

„Hallo, ich bin Alan, Fagott. Hallo, Johannes, auch Fagott.“ So oder ähnlich beginnen mittwochs abends viele Gespräche im Speiseaal der Vivantes Hauptstadtpflege an der Teichstraße 44. Ab 19.15 Uhr probt hier das Freie Orchester Berlin. Die Amateurmusiker bereiten ihre beiden großen Jahreskonzerte im Januar vor.

Dabei führt der Begriff "Amateurmusiker" ein wenig in die Irre. Es dauert nur wenige Minuten, bis die Notenständer aufgebaut und die Stühle in Richtung des Dirigenten ausgerichtet sind. Die Noten sind bekannt, Symeon Ioannidis muss nicht viel erklären. Wer hier mitspielt, bringt Leidenschaft für die Musik und Können mit. Man kennt sein Instrument, und man weiß auch einiges über die Komponisten, zumeist aus Klassik und Romantik, deren Werke man spielt.

Dabei ist die Atmosphäre locker und freundschaftlich. „Hier muss niemand vorspielen“, sagt Rentner Andreas Wagner. Der Geiger und Bratschist hat schon in anderen Orchestern mitgespielt. „Man kommt her und schaut, ob es passt“, beschreibt er die „Aufnahmekriterien“ des Freien Orchesters Berlin. Das wiederum überzeugt auch Profis. Die Musiklehrerin Albina Loge kommt jede Woche zu den Proben aus Neuruppin und ist zugleich die Konzertmeisterin des Dirigenten.

Die Lockerheit entspricht einem erklärten Ziel von Ionnidis: „Ich möchte den Nachwuchs fördern und auch junge Leute als Solisten einsetzen.“ Der aus Thessoliniki stammende Dirigent, der gerade auch ein Projekt an der Staatsoper Berlin betreut, weiß, wovon er spricht. Für junge Musiktalente fehle es oft an der Möglichkeit, kontinuierlich in einem Orchester zu musizieren: „Man gewinnt Preise bei Jugend musiziert, und dann bricht es oft ab.“

Vielleicht liegt es daran, dass Ionnidis neben Geige und Klavier auch Mathematik studiert hat, wenn er ein Ziel für das Freie Orchester in Zahlen ausdrückt. Die bisher rund 20 Musiker will er in Zukunft möglichst verdoppeln. Für die geplanten Konzerte im Januar werden aktuell Schuberts Sinfonie Nr. 3 D-Dur und Mozarts Klarinettenkonzert A-Dur KV 622 geprobt.

Wer sich für das Orchester interessiert, kann mittwochs zu den Proben ab 19.15 Uhr in die Teichstraße 44 kommen oder sich unter www.freiesorchesterberlin.de informieren.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 44× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 455× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.056× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.