Reinickendorf vergibt acht Ehrenpreise
Ihr Einsatz ist der „Goldstaub“ für den Bezirk
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- Die Ehrenpreisträger mit Emine Demirbüken-Wegner (fünfte von rechts) und Regina Vollbrecht (ganz rechts).
- Foto: Bezirksamt Reinickendorf
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Am 25. November fand im Hermann-Ehlers-Haus das zweite Reinickendorfer Forum für Menschen mit Behinderungen statt. In dem Rahmen wurden acht Personen ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise ehrenamtlich für Behinderte engagieren.
Ursula Moritz und Dietmar Falk unterstützen zum Beispiel die Menschen in ihrer Nachbarschaft. Ursula Moritz, 90 Jahre alt, kocht Essen, unterstützt beim Ausfüllen von Anträgen, Bankgeschäften oder schriftlicher Korrespondenz. Dietmar Falk kauft ein und hilft bei Notfällen, etwa wenn jemand gestürzt ist. Er sei manchmal schneller vor Ort als der Pflegedienst, hieß es bei seiner Würdigung.
Ulrike Dammköhler merkte während ihrer Arbeit in Krankenhäusern und Pflegeheimen, dass die Tätigkeit im Minutentakt nicht ihren Vorstellungen entspricht. Deshalb entschloss sie sich dazu, Menschen auch ehrenamtlich zu unterstützen. Drei Personen betreut sie derzeit. Ihre Hilfe besteht im Bearbeiten der Post und Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen. Außerdem steht sie zehnmal im Monat früh auf, um eine ältere Frau im Rollstuhl zu versorgen.
Jürgen Marx engagiert sich seit 2016 bei der Organisation „Nachbar hilft Nachbar“. Er hilft vor allem, wenn Schränke aufgebaut, Keller entrümpelt oder Müll entsorgt werden muss. Auch für Einkäufe, Begleitung oder einfach als Gesprächspartner ist er da. Gegenüber seinem Berufsleben sind das ganz andere Aufgaben, denn einst hat Jürgen Marx unter anderem mit dem Autokran die Quadriga auf das Brandenburger Tor gesetzt.
Ines Hirschberger, Norbert Drabsch und Frank Zemke engagieren sich in den Demenz-Wohngemeinschaften des Pflegedienstleisters Advita. Ines Hirschberger beseitigt dort beispielsweise Herbstlaub oder organisiert gemeinsames Backen im Advent. Frank Zemke erledigt Besorgungen, Norbert Drabsch berät ehrenamtlich bei Rechtsfragen, Versicherungen oder Einverständniserklärungen bei bestimmten medizinischen Eingriffen.
Pascal Stolzenbergs Engagement hat sich aus dem eigenen Schicksal entwickelt. 2011 erblindete er nach einem Motorradunfall. Im Alltag helfen ihm technische Hilfsmitteln, etwa einer App-gesteuerte Kaffeemaschine oder eine smarte Waschmaschine. Seine Erfahrungen gibt er an andere weiter. Pascal Stolzenberg ist Initiator und Begleiter des Stammtischs „Ziemlich gute Technik“, bei dem regelmäßig im P.A.N. Zentrum der Fürst-Donnersmarck-Stiftung nicht nur digitale Unterstützung für Menschen mit Handicap vorgestellt wird. Außerdem leitet er jeden ersten Donnerstag im Monat im Selbsthilfezentrum Reinickendorf des Unionshilfswerks die Gruppe „Blindheit und Sehbehinderungen“, in der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über aktuelle Probleme austauschen.
Den Einsatz der Ausgezeichneten würdigte Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner als „Goldstaub“ für den Bezirk. Mit dem Ehrenpreis soll verdeutlicht werden, „dass wir Ihnen für Ihre Arbeit unendlich dankbar sind“. „Weil Sie den Reinickendorferinnen und Reinickendorfern Ihre Zeit schenken, gestalten Sie den Alltag lebenswerter und verhindern Einsamkeit“, ergänzte Regina Vollbrecht, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen im Bezirksamt.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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