Eine Frau in Führung
Melanie Philipp wurde mit dem Reinickendorfer Unternehmerinnenpreis 2024 ausgezeichnet
„Wir sind stolz darauf, ein Familienbetrieb mit Geschichte zu sein. Sie begann 1945 als „Eisen-Philipp“. Heute führt Melanie Philipp, die Enkelin des Gründers, das Unternehmen bereits in dritter Generation.“ So präsentiert sich die Philipp Einzel- und Großhandels GmbH in der Roedernallee auf ihrer Homepage. Melanie Philipp ist am 23. Mai im Medienkompetenzzentrum meredo mit dem Preis „Reinickendorfer Frauen in Führung“ 2024 ausgezeichnet worden.
Der Preis wird seit 2014, unterbrochen durch die Coronajahre, vom Bezirk vergeben. Zur Teilnahme aufgerufen sind Unternehmerinnen, Freiberuflerinnen oder Firmen, die weibliche Führungskräfte beschäftigen. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ihre Kandidatin vorschlagen. Über die Siegerin entscheidet eine Jury, die sich aus Vertretern von Politik und Wirtschaft in Reinickendorf zusammensetzt.
Mit der Auszeichnung sollen zum einen erfolgreiche Frauen geehrt werden. Sie soll gleichzeitig darauf aufmerksam machen, dass die Zahl von Chefinnen und leitenden Angestellten noch immer ausbaufähig ist. Deshalb wird „Frauen in Führung“ auch als Ansporn für künftige weibliche Führungskräfte gesehen, sich in dieser Richtung auf den Weg zu machen.
Melanie Philipp ist in das Unternehmen ihrer Familie hineingeboren worden. Es wurde wenige Monate nach Kriegsende von ihrem Großvater Johannes Philipp gegründet und begann mit dem Verkauf von Kochtöpfen aus alten Stahlhelmen, Reibeisen und Pfannen aus Heeresmaterial oder Milchkannen aus Kartuschen. 1965 trat ihr Vater Knut in die Firma ein, wurde gut zehn Jahre später Geschäftsführer. Die Tochter folgte 1992, seit 1999 leitet sie das Unternehmen, das damals auch seinen heutigen Namen bekam.
In einer männlich dominierten Branche habe Melanie Philipp zielstrebig einen außerordentlichen Karriereweg bis zur Position der geschäftsführenden Gesellschafterin beschritten, hieß es in der Würdigung von Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU). Besonders hervorgehoben wurde auch ihr Agieren während der Coronazeit. Sie habe die Firma in der Krise stabilisiert und alle Arbeitsplätze erhalten können.
Die Chefin habe „immer einen Plan B in der Tasche“ wurden ihre Angestellten zitiert. Das gilt auch für die Weiterbildung, gerade für weibliche Mitarbeiterinnen. „Wenn man mit Engagement und Fachwissen überzeugt, dann ist das Geschlecht zweitrangig“, erklärte Melanie Philipp. Führung durch Vorbild.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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