Bevölkerungsprognose 2021-2040
Reinickendorf wird jünger und wächst um 11.300 Menschen
Reinickendorf hat aktuell rund 266 000 Einwohner. In knapp 20 Jahren sollen es über 277 000 sein. Das geht aus der Bevölkerungsprognose Berlin 2021-2040 der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hervor.
Laut dem Zahlenwerk wird die Hauptstadt bis 2040 voraussichtlich um 187 000 Menschen anwachsen. Hinzugerechnet zu den jetzt mehr als 3,7 Millionen wären das dann knapp vier Millionen Einwohner. Bei dieser Vorhersage handle sich um eine „mittlere Prognose“, der gegenüber einer etwas höher und einer geringer ausfallenden Vorhersage Priorität eingeräumt wurde. Mit dem größten Anstieg in der deutschen Hauptstadt – um mehr als ein Drittel – wird in den kommenden Jahren bis 2030 gerechnet.
Der prognostizierte Anstieg um 11 300 Menschen in Reinickendorf entspräche einem Wachstum von 4,3 Prozent. Sowohl bei dieser Angabe als auch der absoluten Zahl liegt der Bezirk im berlinweiten Ranking auf Platz acht und damit im unteren Mittelfeld. Spitzenreiter ist Pankow. Hier wird bis 2040 ein Anstieg um 37 000 Bürger erwartet. Dahinter folgt auf Rang zwei Treptow-Köpenick mit einem Plus von 25 300 Einwohnern. Auf den letzten drei Plätzen befinden sich Tempelhof-Schöneberg, Neukölln sowie Steglitz-Zehlendorf als Schlusslicht.
Die für Reinickendorf erwartete Bevölkerungsentwicklung erscheint hinsichtlich der Zahlen zu niedrig angesetzt. Allein im Schumacher-Quartier auf dem einstigen Tegeler Flughafengelände sollen einmal bis zu 10 000 Menschen leben. Und bis 2040 dürfte dieses Bauprojekt abgeschlossen sein. Dieser vermeintliche Widerspruch wird in der Bevölkerungsprognose an anderer Stelle teilweise aufgelöst. Die Erhebung des Senats geht davon aus, dass bis 2040 der Altersdurchschnitt in Berlin insgesamt zwar ansteigen wird. In einigen Bezirken wie beispielsweise Reinickendorf und auch Spandau wird aus biologischen Gründen nur mit einem durchschnittlichen Bevölkerungswachstum gerechnet.
Mehr Menschen werden aber auf jeden Fall in Reinickendorf leben. Für sie braucht es deshalb eine entsprechende soziale Infrastruktur, womit vor allem Schulen und Kitas gemeint sind. Vor diesem Hintergrund ist das Verzögern oder vielleicht sogar Aussetzen von Schulneubauten wie aktuell für Reinickendorf Ost eher schwer nachvollziehbar.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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