Bezirksamt prüft Einsatz einer Agentur für Zwischennutzung
Der Wirtschaftsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) stimmte am 6. Mai einstimmig einem entsprechenden Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zu. Diese hatten den Antrag unter anderem damit begründet, dass Zwischennutzung günstige Startbedingungen für Existenzgründer, aber auch für Kulturschaffende und Vereine bieten könne. Auch die lokale Ökonomie werde dadurch gestärkt, das Quartier belebt.
Eine Zwischennutzung kommt zum Tragen, wenn der Eigentümer eines Geschäfts keinen langfristigen Mieter findet, und dafür die Räume gegen zumeist geringeres Entgelt für eine kurze Zeit Existenzgründern, Künstlern oder Vereinen zur Verfügung stellt.
Wirtschaftsstadtrat Uwe Brockhausen (SPD) hatte im Vorfeld des Ausschusses schon Kontakt zum Träger Coopolis aufgenommen, der ein entsprechendes Projekt in Spandau organisiert. Brockhausen betonte, dass sich solche Projekte nicht selbst tragen können, also öffentliche Fördermittel dafür eingesetzt werden müssen. Daher könnte eine Zwischennutzungsagentur in Reinickendorf frühestens 2016 ihre Arbeit aufnehmen, wenn entsprechende Gelder beantragt werden können.
Interesse ist vorhanden
Für die CDU forderte der Verordnete Ulrich Droske, dass die Zwischennutzung auch "passen muss". Droske erklärte: "Es macht keinen Sinn, einen Ein-Euro-Shop in einen solchen Laden zu nehmen." Für Geschäfte in Tegel gab es schon erste Interessenten, beispielsweise aus dem Kunstzentrum Tegel-Süd.
Der SPD-Verordnete Stefan Valentin gab allerdings zu bedenken, dass es in den einzelnen Kiezen nicht allzu großen Leerstand gebe. Und auch Brockhausen betonte, dass eine normale Fluktuation mit gelegentlichen Leerständen von Geschäften nicht überbewertet werden dürfe. Gleichwohl sei zu langer Leerstand immer problematisch. Zudem müssten bei einer Zwischennutzung auch die Eigentümer mitwirken. Deren Bereitschaft sei noch "optimierungsfähig".
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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