„Ein absoluter Spitzenwert"
Bürgeramt Reinickendorf erzielt 2021 eine Terminvergabe von 150 Prozent

Das Bürgeramt in Reinickendorf steht wie alle anderen in Berlin vor allem wegen wochenlangem Warten auf einen Kundentermin in der Kritik. Gleichzeitig hat das Amt gerade eine Art Leistungsbilanz vorgelegt. Darin stellt es vor allem die Spitzenwerte im Berliner Bezirksvergleich heraus.

2021 hätten die fünf Bürgerämter im Bezirk insgesamt 167 035 Termine angeboten. So viele seien es noch nie gewesen. Mehr Termine habe nur der Bezirk Tempelhof-Schöneberg vergeben, der aber auch deutlich mehr Einwohner habe. Die Reinickendorfer Bürgerämter böten ihre Leistungen zudem Menschen in ganz Berlin an. Die angebotenen Termine würden umgerechnet etwa 150 Prozent Abdeckung im Verhältnis zur eigenen Wohnbevölkerung bedeuten. Das sei "ein absoluter Spitzenwert".

Dass solche Zahlen unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie erzielt wurden, wird in der Mitteilung besonders hervorgehoben. Auch fehlt nicht der Hinweis, dass seit Beginn der Pandemie die Bürgerämter stets geöffnet gewesen seien und im vergangenen Jahr sogar noch "einen Gang höher" geschaltet hätten.

Die Bilanz ist durchaus vorzeigbar. Trotzdem bestehen weiter Defizite und ist Reinickendorf, salopp formuliert, der Beste unter den Schlechten. Auch die Bemerkung der für das Bürgeramt zuständigen Stadträtin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) lässt Veränderungs- und Verbesserungsbedarf erkennen. "Berlinweit haben die Bürgerinnen und Bürger kein Verständnis für ewige Wartezeiten, unzureichbare Erreichbarkeiten und mangelnde Modernität in der Abwicklungs- von Verwaltungsabläufen", erklärte sie, um gleich noch einen Seitenhieb auf die rot-rot-grüne Mehrheit im Landesparlament loszuwerden. Reinickendorf sei davon abhängig, wie viel Personal, technische Ausstattung und finanzielle Mittel vom Abgeordnetenhaus als Haushaltsgesetzgeber zugestanden werden. Umso mehr sei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bürgerämter zu danken, dass sie mit Engagement und Ideenreichtum im Rahmen der Möglichkeiten eine hohe und qualifizierte Dienstleistung anböten.

Ein Einsatz, der trotz aller Mühen allerdings an Grenzen stößt. Wer etwa am 17. Februar online nach einem Termin in einem Reinickendorfer Bürgeramt suchte, wurde ohne Vorzugsbehandlung erst Ende März fündig.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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