Die Wahlergebnisse aus Reinickendorf
CDU mit deutlichen Verlusten bei Berlin-Wahlen 2021
Die CDU bleibt die klar führende politische Macht im Bezirk. Trotz starker Verluste stimmte eine deutliche Mehrheit bei der Wahl vom 26. September für die Christdemokraten.
Den Spitzenplatz konnte die CDU mit einen Stimmenanteil von 29 Prozent verteidigen. Allerdings sind dies 6,6 Prozentpunkte weniger als 2016. Sie ist im 55-köpfigen Bezirksparlament künftig mit 18 Verordnete vertreten. In der abgelaufenen Legislaturperiode waren es zunächst 21, seit Mai dieses Jahres 20.
Die Sozialdemokraten verbesserten ihre BVV-Ergebnis um 2,4 Punkte auf 23,8 Prozent und erhöhten damit die Zahl ihrer Sitze um zwei auf 15. Noch stärker fiel das Plus mit 3,9 Punkten für die Grünen aus. Sie erreichten 14,3 Prozent was neun (bisher sechs) Bezirksverordnete bedeutet.
Auf die AfD entfielen 9,5 Prozent (minus 4,9). Sie hat künftig sechs Vertreter im Bezirksparlament (vorher acht). Die FDP bekam 7,3 Prozent (plus 0,7) und vier Sitze. Bei den Linken (5,2 Prozent, minus 0,2) sind es drei. Die Zahl der Sitze bleibt bei diesen beiden Parteien unverändert.
Den Sprung ins Bezirksparlament verpasst haben mit 2,2 Prozent die Freien Wähler mit ihrem Spitzenkandidaten, dem Ex-CDU Mitglied Dirk Steffel. Knapp gescheitert an einem Einzug in die BVV ist die Tierschutzpartei mit 2,8 Prozent der abgegebenen Stimmen. Für die Bezirksverordnetenversammlung gilt statt einer Fünf- eine Drei-Prozent-Sperrklausel.
Dass die CDU Federn lassen musste, zeigte sich auch bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus. Vor fünf Jahren konnte sie alle sechs Reinickendorfer Wahlkreise direkt gewinnen. Jetzt gingen zwei an die Sozialdemokraten. Zum einen der Wahlkreis 1 (Reinickendorf Ost), wo sich Bettina König (SPD) mit 27,2 Prozent gegen Burkard Dregger, dem Fraktionschef der Union im Landesparlament, durchsetzte. Das Ergebnis für Dregger lautete 23,8 Prozent.
Ganz eng ging es im Wahlkreis 2 (Reinickendorf West) zu. Der SPD-Kreisvorsitzende Jörg Stroedter holte mit einem knappen Vorsprung von nur 61 Stimmen das Direktmandat gegen CDU-Kandidatin Emine Demirbüken-Wegner. In Prozenten ausgedrückt bedeutet dies 26,7 zu 26,4.
Die weiteren vier Wahlkreise konnte die CDU dagegen verteidigen. Stephan Schmidt bleibt mit 33,4 Prozent weiter direkt gewählter Abgeordneter im Wahlkreis 3 (Heiligensee, Konradshöhe, Tegelort, Teile von Tegel). Björn Wohlert (28,4 Prozent) vertritt neu den Wahlkreis 4 (Wittenau, Waidmannslust, ebenfalls Teile von Tegel). Michael Dietmann wurde mit 30,7 Prozent im Wahlkreis 5, (Märkisches Viertel, Lübars) bestätigt. Und der neue Abgeordnete für den Wahlkreis 6 (Frohnau, Hermsdorf, Freie Scholle) heißt Frank Balzer. Der bisherige Bürgermeister bekam 36,6 Prozent.
Auch das Direktmandat für den Bundestag ging erneut an die Union. Die bisherige Kulturstaatsministerin Monika Grütters holte es mit einem Stimmenanteil von 27,2 Prozent. Das waren aber 9,6 Prozentpunkte weniger, als ihr Vorgänger Frank Steffel 2017 erzielt hatte. Torsten Einstmann (SPD) konnte das Erststimmenergebnis seiner Partei um 2,2 Punkte verbessern und schaffte 25,8 Prozent.
Bei den Zweitstimmen zum Bundestag lag dagegen die SPD zum ersten Mal seit 2005 wieder vorne. Auf sie entfielen 25 Prozent, ein Plus von fünf Prozentpunkten. Die CDU verlor dagegen sieben Punkte und landete bei 24,1 Prozent.
Dem Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ haben berlinweit mehr als 56 Prozent der Abstimmungsbeteiligten zugestimmt. In Reinickendorf gab es dafür keine Mehrheit. Hier votierten 45,1 Prozent mit Ja und 48,5 Prozent mit Nein. Der Rest der Stimmen war ungültig.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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