Die Lage ist ernst
Die Coronazahlen explodieren: Händler und Marktveranstalter verunsichert
Am 21. November lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Reinickendorf bei 437. Der Wert war an diesem Tag so hoch, wie in keinem anderen Bezirk. Aufgrund der Coronazahlen auf Rekordhöhe müssen Händler und Weihnachtsmarktbetreiber auf viele Unwägbarkeiten einstellen.
Schon in den vergangenen Wochen war das Lagezentrum im Bezirk wieder personell aufgestockt worden. Erneut wurden Kollegen aus anderen Bereichen der Verwaltung zur Hilfe bei der Kontaktnachverfolgung delegiert. Die beiden noch existierenden Berliner Impfzentren Messe und Tegel(www.wirhelfenberlin.de) bleiben weiter geöffnet. Eines davon befindet sich auf dem ehemaligen Flughafen Tegel. Termine waren dort zuletzt kaum zu bekommen. Die Kapazitäten in Tegel würden von rund 1500 Impfungen am Tag auf bis zu 4000 ab Anfang Dezember hochgefahren, sagt Karsten Hintzmann, Sprecher des Roten Kreuzes.
Parallel dazu sollen die Impfbusse wohl Ende November eingestellt werden. Die Fahrzeuge können gar nicht oder kaum geheizt werden und darin sind nur relativ geringe Zahlen an Impfungen möglich. Diese müssten aber jetzt in Massen verabreicht werden.
Zugleich wachsen die Sorgen bei Weihnachtsmarkt-Händlern wie Kai Bruchmann. Er übt den heute eher ungewöhnlichen Beruf eines Schuhputzers aus. Die Tage um Nikolaus zählen zu den wichtigsten für sein Geschäft. 2020 fielen viele Termine aus.
Dieses Jahr ist er am 5. Dezember beim verkaufsoffenen Sonntag im Einkaufszentrum Märkische Zeile. Sollte die Sonntagsöffnung ausfallen, gastiert er dort am 4. Dezember. Er gehe davon aus, dass der Termin stattfinde, sagt Kai Bruchmann. Ebenso wie am 12. Dezember anlässlich des Weihnachtsmarkts in der Alten Fasanerie. Ob er wirklich auftreten kann, wird Kai Bruchmann aber wahrscheinlich erst kurz zuvor wissen.
Cornelija Hasler von Kunsthand Berlin organisiert den Kunstweihnachtsmarkt in Frohnau am Sonnabend und Sonntag, 4. und 5. Dezember, jeweils von 11 bis 18 Uhr. Es werde eine Maskenpflicht geben, aber die 2G-Regel lasse sich nicht durchsetzen. Der Markt an der Wiltinger Straße lasse sich nicht einfach absperren. Der zweitägige Kunst-Advent wurde bereits reduziert. Statt normalerweise rund 140 Anbieter sind es diesmal nur 84. Und es wird keine Verköstigungsstände geben.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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