Die Favoriten fürs Bürgermeisteramt: Uwe Brockhausen oder Frank Balzer
Reinickendorf. Mit den Berliner Wahlen am kommenden Sonntag werden auch die Bezirksverordnetenversammlungen neu besetzt. Diese wählen dann Stadträte und Bürgermeister. In Reinickendorf fällt letztere Entscheidung zwischen Amtsinhaber Frank Balzer (CDU) und Herausforderer Uwe Brockhausen (SPD).
Wer die Bezirkspolitik über einen längeren Zeitraum beobachtet, dem fallen zunächst die Gemeinsamkeiten auf. Frank Balzer und Uwe Brockhausen sind Männer der leisen Töne. Polemik liegt beiden nicht. Dafür achten sie auf ein möglichst reibungsloses Funktionieren ihrer Verwaltungen.
Der gebürtige Reinickendorfer des Jahrgangs 1964 Frank Balzer steht seit 2009 an der Spitze des Bezirksamtes. Dort ist er zugleich verantwortlich für Finanzen, Liegenschaften und Personal. Das Amt des Sportstadtrates führt der leidenschaftliche Jogger und Diplom-Verwaltungswirt ebenfalls.
In seinem Wahlaufruf verweist Balzer darauf, dass bisher im Bezirk alle Einrichtungen für Jugendliche, Familien und Senioren erhalten werden konnten. In Zeiten knapper Kassen keine Selbstverständlichkeit. Und im Gespräch verweist er immer auf ein Thema, das für ihn nur auf den ersten Blick wenig spektakulär ist: Gepflegte Grünanlagen und Rückschnitt wild wuchernden Gestrüpps, um dunkle Ecken einsehbar und sicher zu machen. Für ihn Voraussetzung fürs Wohlfühlen in Reinickendorf, womit zugleich die Überschrift des kommunalpolitischen Programms der CDU genannt ist. Eine Aufstockung des Allgemeinen Ordnungsdienstes, mehr Kita-Plätze und Sportmöglichkeiten sind dort weitere Punkte.
Uwe Brockhausen ist ein Jahr älter als Amtsinhaber Balzer und ebenfalls in Reinickendorf aufgewachsen. Der Jurist arbeitete in verschiedenen Senatsverwaltungen, bis er 2011 Stadtrat für Wirtschaft, Gesundheit und Bürgerdienste wurde. Nach dem Tod des Sozial- und Familienstadtrates Andreas Höhne im vergangenen Jahr wurde Brockhausen auch für dessen Ressort verantwortlich. In seinem Wahlaufruf sieht er die wachsende Stadt, bezahlbare Mieten, eine älter werdende Gesellschaft, die Integration vieler Menschen, nachhaltige Wirtschafts- und solide Haushaltspolitik als Schwerpunkte auch der kommunalen Arbeit: „Ich werde dafür arbeiten, dass es sich in allen Ortsteilen gut leben lässt.“
Kommt erneut die Zählgemeinschaft?
Wie immer das Ergebnis der Wahlen ausgeht, sicher dürfte schon jetzt sein, dass es zur Bürgermeisterwahl eine Zählgemeinschaft geben wird. 2011 taten sich dafür CDU (38,4 Prozent der Stimmen) und Bündnis 90/Die Grünen (13,6 Prozent) zusammen. Die SPD (28,1 Prozent) ging leer aus. Ob es eine Neuauflage von Schwarz-Grün geben wird, ist offen. In der Vergangenheit gerieten CDU und Bündnis 90/Die Grünen vor allem bei den Themen Flüchtlinge und Verkehr aneinander. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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