Für die Vielfalt: Plakataktion des Bundesfamilienministeriums

Quartiersmanagerin Sare Özer gehört zu den "Köpfen Reinickendorfs". | Foto: Christian Schindler
2Bilder
  • Quartiersmanagerin Sare Özer gehört zu den "Köpfen Reinickendorfs".
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Reinickendorf. Neun Menschen lächeln bis Mitte März von 450 Plakaten im Bezirk. Die Aktion gehört zum Programm "Toleranz fördern, Kompetenz stärken" des Bundesfamilienministeriums.

Sare Özer hat erst gezögert, als der Integrationsbeauftragte Reinickendorfs, Oliver Rabitsch, sie fragte, ob sie an der Aktion teilnehmen möchte. Nicht weil sie die Öffentlichkeit der Plakate scheut, sondern weil deren Inhalte für sie keine Rolle mehr spielt: Die Aussage, dass Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam und ohne Probleme miteinander eine Gesellschaft vorn bringen können, ist für sie eine Selbstverständlichkeit.

Doch dann entschied sich Sare Özer dafür, weil manche Menschen das immer noch als Problem sehen, was für die Frau des Jahrgangs 1983 längst kein Thema mehr ist. Sare Özers Großeltern kamen als Gastarbeiter der ersten Generation aus der Türkei ins Ruhrgebiet. Sie wuchs in Dortmund auf, und ging dann zum Studium an die Stadt, die für sie die Großstadt schlechthin ist - Berlin. An der Freien Universität studierte sie Literaturwissenschaft, Geschichte und Turkologie. Zwischendurch lebte sie für ein Jahr in Istanbul, wo sie in einem Stadtteilladen arbeitete.

Seit 2011 arbeitet Sare Özer für die Mieterberatung Prenzlauer Berg, die Träger des Quartiersmanagement Letteplatz ist. Auch hier achtet sie darauf, dass ihre Arbeit nicht in die Schublade "Migrationshintergrund" gerät. So ist sie beteiligt am Projekt "Der Lettekiez liest", bei dem sich an unterschiedlichen Orten Menschen mit Literatur beschäftigen.

Gleichwohl nützen Sare Özer und dem Quartiersmanagement auch ihre türkischen Wurzeln. Sie kann in ihrer Muttersprache beraten, und sie ist auch beteiligt an der Kooperation zwischen der Evangeliumsgemeinde am Hausotterplatz und der Koca Sinan Moschee am Letteplatz - auch wenn sie betont, dass die Kooperation angeregt wurde von den Akteuren in der Gemeinde.

Die Plakataktion "Köpfe Reinickendorfs" wird mit 9000 Euro vom Bundesfamilienministerium finanziert. In der Bibliothek am Schäfersee, Stargardtstraße 11-13, gibt es bis zum 31. März eine Ausstellung mit den Plakaten und den Biografien der neun Beteiligten. Die Bibliothek ist montags und freitags von 11 bis 19 Uhr sowie dienstags bis donnerstags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Plakate können auch noch angefordert werden unter www.koepfe-reinickendorf.de.
Christian Schindler / CS
Quartiersmanagerin Sare Özer gehört zu den "Köpfen Reinickendorfs". | Foto: Christian Schindler
Neun Köpfe werben für Reinickendorf. | Foto: Kirchendieb & Perlensucher
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.