Hoffnung für U-Bahn ins MV: Bürgermeister Michael Müller befürwortet Anschluss
Reinickendorf. Der Senat hat am 5. April im Rathaus Reinickendorf getagt. Bei der anschließenden Bezirkstour zeigten sowohl die Berliner Regierung wie die Bezirksspitze Einigkeit bei größeren Projekten.
Die Bewohner des Märkischen Viertels können immer noch auf eine bessere Verkehrsanbindung an den Rest der Stadt hoffen. Das betonte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) gleich zu Beginn einer Bürgerfragestunde im Bezirksverordneten-Saal des Rathauses am Eichborndamm. Von Bezirksseite aus war immer wieder eine bessere Anbindung gefordert worden.
Schließlich sollte schon mit dem Bau der Großsiedlung in den 1960er-Jahren die Infrastuktur der Bewohnerzahl angeglichen werden – mit einer U-Bahnverbindung in den Rest des damaligen West-Berlin. Doch erst in den 1980er-Jahren war die aus Neukölln kommende U-Bahnlinie 8 bis nach Wittenau verlängert worden. Wer aus dem Märkischen Viertel zu U- oder S-Bahn will, muss erst die stark frequentierten Buslinien nach Wittenau nutzen.
Die Sympathie des Berliner Regierungschefs für die U-Bahn ins Märkische Viertel wird aber nach wie vor von den noch nicht kalkulierten, in jedem Fall aber immens hohen Kosten gedämpft. Und auch noch von einer anderen Tatsache: "Es gibt eine Konkurrenz zu neuen großen Siedlungen, die in der Stadt entstehen", sagt Müller.
Versöhnung beim Streitpunkt Wohnungsbau
Damit ist er dann auch schon beim nächsten Thema, bei dem Senat und Bezirk an einem Strang ziehen wollen. Die wachsende Stadt erfordert erheblich mehr Wohnungsbau. Der soll jedoch nicht zu Lasten bestehender Sportstätten gehen. Die sind für Wohngebäude tabu.
In diesem Zusammenhang ließ Müller auch Versöhnungsbereitschaft bei einem Konfliktthema durchblicken. Erst 2015 hatte Bausenator Andreas Geisel (SPD) kritisiert, in Reinickendorf würde viel zu wenig Wohnungsneubau genehmigt, was Reinickendorfs Baustadtrat Martin Lambert (CDU) angesichts weniger verfügbarer Flächen öffentlich als "unterirdisch" bezeichnete. Jetzt wollen Bezirk und Land gemeinsam nach Möglichkeiten zu mehr Wohnungsbau Ausschau halten. CS
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