Illegale Kleiderboxen als Ärgernis: Container fördern Vermüllung und ziehen Ratten an
Reinickendorf. Reinickendorf hat mit unerlaubt aufgestellten Containern zu kämpfen. Das Bezirksamt führt einen Kampf gegen Windmühlen.
Gefühlt dürften sie jedem Einwohner Reinickendorfs schon aufgefallen sein: die Altkleidersammelcontainer. Jedoch steht nicht jeder da wo er darf. Oder ist gar bezirklich genehmigt.
Wie die zuständige Stadträtin für Bauen, Bildung und Kultur, Katrin Schultze-Berndt (CDU), mitteilte, wurden im Zeitraum August 2016 bis 27. September 2017 13 dem Bezirksamt gemeldete Altkleidercontainer durch den Fachbereich Grünflächen entsorgt und verschrottet. Dass es zahlenmäßig noch schlimmer zugehen kann als in Reinickendorfv, zeigt der Nachbarbezirk Spandau. Dort wurden im gleichen Zeitraum bereits 42 Räumungsbescheide verhängt.
Oftmals ist es nicht einfach an die Aufsteller der Container zu gelangen und diese mit Ordnungsstrafen zu belegen. Viel zu oft laufen auf den Containern angegebene Mobilnummern und E-Mailadressen ins Leere. Und verschwindet ein Container taucht am nächsten Morgen anderswo im Bezirk ein Neuer auf.
Das Rote Kreuz unterstützt die Katastrophen- und die Altenhilfe
Das Geschäft mit den Altkleidern ist rentabel. Pro Tonne werden Preise zwischen 200 und 400 Euro bezahlt. Das meiste der Second-Hand-Ware geht nach Afrika und Osteuropa. Dort werden die ausgemusterten Kleidungsstücke weiterverkauft oder -verarbeitet. Aber auch gemeinnützige Institutionen verdienen gut am Geschäft mit der Kleidersammlung. So gibt das Deutsche Rote Kreuz an 2013 allein 13,5 Millionen Euro mit dem Verkauf gebrauchter Kleidung erzielt zu haben. Unter anderem sei der Erlös in den Katastrophenschutz und die Altenhilfe geflossen.
Aus Sicht vieler Anwohner sind nicht die Altkleidercontainer das Hauptproblem, sondern die Vermüllung vieler solcher Standorte, die sich klammheimlich einstellt. Denn häufig werden die Containerstandorte auch zur illegalen Ablage weiteren Mülls genutzt. Rattenbefall kann eine weitere Folge sein.
Das Bezirksamt Reinickendorf hat eine Liste mit allen offiziellen Containerstandorten im Internet veröffentlicht. Diese ist unter http://asurl.de/13j- abrufbar. ^gw
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