SPD-Abgeordnete setzt Zeitzeugengespräch gegen Abwehrhaltung
Keine MUF am Paracelsus-Bad
Die ursprünglich am Paracelsus-Bad geplante Modulare Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) wird nicht gebaut. Das teilte die Berlinovo Grundstücksentwicklungs GmbH dem SPD-Abgeordneten Jörg Stroedter mit.
Das Landesunternehmen sollte den Bau der Flüchtlingsunterkunft vorbereiten. Doch jetzt erhielt es einen negativen Bauvorbescheid der Obersten Bauaufsicht. Die bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen angesiedelte Behörde hält die geplanten beiden Baukörper aus denkmalrechtlichen Belangen für nicht genehmigungsfähig.
Das im Jahr 1960 eröffnete Paracelsus-Bad prägt die Umgebung des gleichnamigen U-Bahnhofes. Ein größeres Gebäude in seiner Umgebung würde die Wirkung als Solitärbau beeinträchtigen. Auch der benachbarte Kienhorstpark, der ein Gartendenkmal ist, sollte in seiner Wirkung nicht durch weitere Gebäude beeinträchtigt werden.
Noch im September hatte es aus der Senatssozialverwaltung geheißen, dass es auf Staatssekretärsebene einen Kompromiss gegen habe. Danach sei eine Bebauung unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes möglich. Eine Vorplanung sah zwei Gebäude vor mit Platz für bis zu 240 Menschen.
Gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft hatten sich im Bezirk vor allem AfD und CDU ausgesprochen. Sie verwiesen auf eine Ballung von Flüchtlingsunterkünften in Reinickendorf und im benachbarten Wittenau.
Wie der Abgeordnete Jörg Stroedter auf Nachfrage der Berliner Woche mitteilte, gibt es bisher keine Ersatzpläne für eine Flüchtlingsunterkunft an anderer Stelle im Bezirk. Der Senat hatte beschlossen, dass jeder Bezirk zwei MUFs erhalten soll, um eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Menschen in Berlin zu ermöglichen.
Die SPD-Abgeordnete Bettina König verweist darauf, dass Reinickendorf nur rund 4,6 Prozent aller in Berliner Gemeinschaftsunterkünften untergebrachten Flüchtlinge beherbergt. Sie lädt zum Zeitzeugengespräch „Flucht damals und heute“ am Donnerstag, 21. November, um 18 Uhr ins Lutherhaus, Baseler Straße 18. Zu Wort kommen dort Menschen, die im Folge des Zweiten Weltkrieges flüchten mussten, aus der DDR flüchteten und aktuell aus Syrien.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.