Bezirksamt leistet viel praktische Hilfe
Reinickendorf spürt immer stärker die Folgen von Putin Kriegs in der Ukraine

Provisorisches Sozialamt im Foyer des Ernst-Reuter-Saals. | Foto:  Bezirksamt Reinickendorf
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Die BVV Reinickendorf hat sich auf ihrer jüngsten Sitzung am 16. März verbal gegen den Krieg in der Ukraine gestellt und ihre Solidarität für die geflüchteten Menschen bekräftigt.

In einer per Dringlichkeit eingebrachten und einstimmig angenommenen Resolution heißt es, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Frieden und die Sicherheit in Europa zerstört habe. Zugleich wird darin an ihn sowie an alle anderen Verantwortlichen appelliert: "Gebt die Ukraine wieder frei". Der Kampf der Menschen in dem überfallenen Land sei "gleichsam ein Kampf für unsere gemeinsamen europäischen Werte".

Bürgermeister Uwe Bockhausen (SPD) wies auf die praktische Hilfe an, die in Reinickendorf geleistet werde. Da ist einmal das neue sogenannte Willkommenszentrum auf dem ehemaligen Flughafen Tegel und das Ankunftszentrum auf dem Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik. Zudem ist das ehemalige Hotel Mercure in Flughafennähe zu einer Aufnahmeeinrichtung mit einer Platzkapazität von bis zu 350 Menschen geworden. Im Bezirksamt sei inzwischen ein Krisenstab eingerichtet worden, berichtete Uwe Brockhausen ebenfalls. Der Stab kümmert sich nicht nur um weitere Übernachtungsmöglichkeiten.

In einem ebenfalls verabschiedeten "Ersuchen per Dringlicheit", der Fraktionen der Zählgemeinschaft von Grünen, SPD und FDP wird das Bezirksamt gebeten zu prüfen, ob es in seinem Eigentum leerstehende oder ungenutzte Gebäude gebe, in denen kurzfristig Geflüchtete untergebracht werden könnten.

Besonders deutlich ist die Anstieg der Zahl der Ukraine-Flüchtlinge im Sozialamt zu spüren. Zuletzt stellten jeden Tag rund 200 Geflüchtete einen Antrag auf finanzielle Unterstützung. Es gibt für sie inzwischen extra Sprechzeiten (Mo bis Fr 9 bis 12 Uhr) und im Foyer des Ernst-Reuter-Saals wurde eine Art Sozialamts-Außenstelle eingerichtet. Kollegen auch aus anderen Abteilungen helfen dort mit, darunter viele mit ukrainischen und russischen Sprachkenntnissen.

Diese Aufgaben auf längere Zeit ohne zusätzliches Personal zu bewältigen, ist allein schon eine personelle Herausforderung. Aber auch das Schul- oder Jugendamt haben zusätzliche Aufgaben. Sie bereiten derzeit das Unterbringen der Kinder in Kitas und Schulen vor.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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