Zieht die BHT nicht nach Tegel?
Sparzwang des Landes Berlin stellt den geplanten Umzug der Hochschule infrage

Die künftige Urban Tech Republic auf dem Flughafen Tegel gilt als ein Berliner Vorzeigeprojekt. Aber auch hier überlegt der Senat den Rotstift anzusetzen. | Foto:  Thomas Frey
  • Die künftige Urban Tech Republic auf dem Flughafen Tegel gilt als ein Berliner Vorzeigeprojekt. Aber auch hier überlegt der Senat den Rotstift anzusetzen.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Wegen akuter Finanzprobleme sollen 2025 im Landeshaushalt rund drei Milliarden Euro eingespart werden. Das betrifft auch die Bezirke und deren Etats und in Reinickendorf geht es zudem um ein Prestigeprojekt.

Aussagen von Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) Ende September im Abgeordnetenhaus haben insbesondere in Reinickendorf für anhaltende Aufregung gesorgt. Im Landesparlament ging es um den möglichen Stopp des geplanten Umbaus des Terminalgebäudes auf dem ehemaligen Flughafen Tegel und den damit verbundenen Einzug der Berliner Hochschule für Technik (BHT). Dass die Landesregierung wegen der Sparzwänge einen Rückzieher machen könnte, dazu äußerte sich Czyborra nicht eindeutig.

Die Reaktion der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ließ nicht lange auf sich warten. In einem Dringlichkeitsantrag nahezu alle Fraktionen sowie der FDP-Gruppe und Einzelverordneten am 9. Oktober wurde dem Bezirksamt empfohlen, sich bei allen zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass die Pläne zur Ansiedlung der Berliner Hochschule für Technik … „wie seit langem geplant zügig umgesetzt werden“. Die aktuelle Infragestellung schade massiv den Interessen des Landes Berlin, hieß es darin. Das gefährde die weitere Existenz der BHT als auch die Entwicklung der Urban Tech Republic. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen.

Die Bezeichnung Urban Tech Republic steht für die Transformation von Tegel zu einem Forschungs-, Wissenschafts- und Wirtschaftszentrum. Die Hochschule für Technik sei dabei „das Herzstück“, erklärte Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) in der BVV-Sitzung. Ohne diesen Anker werde die Urban Tech Republic nicht funktionieren, hatte sie bereits einen Tag zuvor mitgeteilt. Ihr „das Herz auszureißen, ehe es überhaupt zu schlagen begonnen hat, zeugt nicht von verantwortungsvollem Handeln und politischer Weitsicht“.

Nach den bisherigen Plänen sollte der Umzug der BHT ab 2027 erfolgen. Aufgrund der Unterbringung von Flüchtlingen in Tegel war der Termin schon zuletzt eher fraglich. Die BHT befindet sich derzeit an der Luxemburger Straße, wo es schon jetzt große Platzprobleme gibt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
Der Schulneubau an der Mühle ist Berlins 100. Modularer Ergänzungsbau.  | Foto: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
6 Bilder

Nachhaltig, hochwertig, schnell
100. Modularer Ergänzungsbau an der Grundschule an der Mühle eröffnet

Der neue Modulare Ergänzungsbau aus Holz (Holz-MEB) der Grundschule an der Mühle in Marzahn-Hellersdorf ist fertig. Damit geht der berlinweit 100. Modulare Ergänzungsbau im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive in Betrieb. Das moderne neue Schulgebäude aus Holz liegt verkehrsberuhigt im Herzen Marzahns, auf einem Gelände mit viel Grün und zwei Spielplätzen. Mit dem Holz-MEB sind bis zu 360 Schulplätze entstanden. Damit wird das starke Wachstum der Schule von ursprünglich zweieinhalb auf vier...

  • Marzahn-Hellersdorf
  • 10.10.24
  • 802× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Am 23. Oktober informieren die erfahrenen Ärztinnen und Ärzte der Caritas-Klinik Maria Heimsuchung über gynäkologische Krebserkrankungen. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Früherkennung und Vorsorge
Patienteninformation zu gynäkologischen Krebserkrankungen

Gynäkologische Krebserkrankungen gehören zu den größten Gesundheitsrisiken für Frauen, eine frühzeitige Diagnose kann entscheidend sein. Die erfahrenen Ärztinnen und Ärzte der Caritas-Klinik Maria Heimsuchung stellen Ihnen aktuelle Ansätze zur Früherkennung vor, darunter das Gebärmutterhals-Screening, präventive Maßnahmen und Impfmöglichkeiten. Auch Themen wie Prähabilitation, das heißt die richtige Vorbereitung für operative Eingriffe, aber auch seelische Gesundheit und die Vorstellung einer...

  • Pankow
  • 16.10.24
  • 167× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Reinickendorf
  • 12.10.24
  • 400× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Foto: Caritas-Klinik Dominikus Berlin-Reinickendorf gGmbH

Infoabend Bauchwand- und Zwerchfellbrüche
Abwarten oder doch operieren?

Sowohl Bauchwand- als auch Zwerchfellbrüche – sog. Hernien – entstehen ganz unabhängig ihrer Lokalisation durch Schwachstellen im Bindegewebe. Dies trifft auch auf Narbenhernien zu, also Hernien im Bereich von OP-Narben. Mit Abstand die häufigste Hernie ist die Leistenhernie, wovon überwiegend Männer betroffen sind. Wenngleich das Risiko einer Einklemmung im Falle einer Hernie deutlich geringer ist als früher angenommen, ist eine Operation aufgrund von Beschwerden oder einer Größenzunahme des...

  • Reinickendorf
  • 12.10.24
  • 383× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.