Trotz steigender Flüchtlingszahlen
SPD-Bürgermeister Uwe Brockhausen sieht weiter keinen Grund MUF-Standorte vorzuschlagen

Eine Modulare Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) werde es am Paracelsus-Bad nicht geben, hatte Innensenatorin Iris Spranger (SPD/links) bei ihrem Besuch am 16. September erklärt.  | Foto:  Thomas Frey
  • Eine Modulare Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) werde es am Paracelsus-Bad nicht geben, hatte Innensenatorin Iris Spranger (SPD/links) bei ihrem Besuch am 16. September erklärt.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Im Bezirk befindet sich das Ankunftszentrum für Geflüchtete auf dem Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik und das Ankunftszentrum für Menschen aus der Ukraine im ehemaligen Flughafenterminal in Tegel. Dort wird wohl in Kürze auch eine Zeltstadt für mehrere tausend Flüchtlinge errichtet.

Reinickendorf leiste damit einen wichtigen Beitrag beim aktuellen Zustrom von Menschen nach Berlin, betonte Bürgermeister Uwe Brockhausen (SPD) in der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 9. November auf eine Anfrage der Linksfraktion. Die Linke wollte wissen, warum das Bezirksamt den Bau einer Modularen Unterkunft für Geflüchtete (MUF) am Paracelsus-Bad inzwischen nicht mehr unterstützt.

Brockhausen betonte, dass nicht der Bezirk sondern die Senatsinnenverwaltung sowie die Berliner Bäder-Betriebe als Eigentümer des Grundstücks diese Entscheidung getroffen hätten. Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) hatte im September dieses Jahres den Bau eines Außenbeckens angekündigt und klargestellt, dass es an dieser Stelle keine MUF geben werde.

Damit aber habe Reinickendorf weiter eine „Bringschuld“, erklärte der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei Felix Lederle. Seit vier Jahren gebe es die Vorgabe des Berliner Senats, wonach alle Bezirke zwei Standorte für Modulare Unterkünfte zu benennen haben. Reinickendorf hatte sich damals und seither außerstande gesehen, eigene Flächen anzubieten. Deshalb erst kam das Paracelsus-Bad überhaupt als Standort einer MUF ins Spiel und war als solcher von Beginn an umstritten.

Lederle fragte daraufhin, ob Reinickendorf sich dann nicht doch entweder zur Fläche am Paracelsus-Bad bekennen oder eine andere melden sollte. Zudem weise Reinickendorf weiter unterdurchschnittliche Belegungszahlen bei Geflüchteten auf. Das beharrliche Nachfragen kann auch als Unterstützung für Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) gewertet werden, die derzeit händeringend weitere Flüchtlingsunterkünfte sucht.

Die von der Linkspartei vorgebrachten Belegungszahlen wies Uwe Brockhausen zurück. „Wir haben heute nicht mehr die gleiche Grundlage wie vor vier oder fünf Jahren“. Nicht nur durch die Aufnahme der Menschen aus der Ukraine wären solche Zahlen inzwischen überholt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.