Wachablösung nach 26 Jahren
Uwe Brockhausen ist neuer Bürgermeister von Reinickendorf
Bei der Wahl von Uwe Brockhausen (SPD) saßen zwei seiner Vorgänger auf der Tribüne. Sein Vorgänger Frank Balzer (CDU) und Detlef Dzembritzki (SPD), der bis 1995 als bisher letzter SPD-Bürgermeister in Reinickendorf amtierte.
Uwe Brockhausen ist daher der erste Sozialdemokrat nach 26 Jahren auf diesem Posten. Gestützt von einem Bündnis aus SPD, B’90/Grüne und FDP, der sogenannten Reinickendorfer Ampel. Gewählt wurde er allerdings auch mit den Stimmen der meisten anderen Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV).
Uwe Brockhausen (58) Jurist und lange in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung tätig, wurde 1992 zum ersten Mal Bezirksverordneter. Seit 2011 ist er Mitglied des Bezirksamtes, in den vergangenen fünf Jahren als Stadtrat für Wirtschaft, Gesundheit und Soziales.
Der Bezirk habe eine Menge Aufgaben zu bewältigen, erklärte der neue Bürgermeister in seiner Bewerbungsrede. Er nannte unter anderem den Klimawandel, die Verkehrs- und Mobilitätswende, die Wirtschaftsentwicklung und eine digitale Verwaltung. Er setze beim Bewältigen der Herausforderungen auch auf "neue Impulse aus der Zivilgesellschaft". Es gehe darum, die Chancen anzunehmen, die sich dem Bezirk bieten. Als ein Beispiel dafür nannte er die Entwicklung des ehemaligen Flughafengeländes in Tegel. Durch eine lösungsorientierte, moderne und nachhaltige Politik könne Reinickendorf "die Zukunftswerkstatt für ganz Berlin" werden.
Als Bürgermeister wird Uwe Brockhausen auch direkt für die Bereiche Finanzen, Wirtschaftsförderung sowie Weiterbildung und Kultur verantwortlich sein. Wer außer ihm sonst noch im Bezirksamt sitzt, ist bisher nur bei zwei Personen geklärt.
Als erste Grünen-Stadträtin in Reinickendorf wird Korinna Stephan zuständig für Stadtentwicklung, Straßen- und Grünflächen sowie Umwelt- und Naturschutz. In ihrer Vorstellungsrede betonte sie, wie wichtig ihr eine intensive Zusammenarbeit mit allen sei und dass ihre Tür immer offen stünden.
Außer ihr wurde auch Alexander Ewers zum neuen Jugend- und Gesundheitsstadtrat gewählt. Er verwies vor allem auf sein Engagement als Bezirksverordneter, zuletzt als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses.
Die drei CDU-Kandidaten im Bezirksamt sollen die Bereiche Soziales und Bürgerdienste sowie Schule, Sport und Facility Management, außerdem das Ordnungsamt verantworten. Nominiert hatte die Union dafür Emine Demirbüken-Wegner, die nicht gewählt wurde. Dazu Harald Muschner und Julia Schrod-Thiel. Diese beiden konnten nach dem Auszug der CDU nicht mehr gewählt werden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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